Security greift ein – Zuschauer stören Asyl-Debatte in deutscher ARD

Demonstrantinnen sorgten am Sonntag während der Talkshow von Caren Miosga für Unruhe. Mit Transparenten machten sie auf getötete Journalistinnen aufmerksam.

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ARD / Carmen Miosga - Mit Protestrufen und zwei Postern unterbrachen Aktivistinnen eine ARD-Sendung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Sonntagabend unterbrachen Demonstrantinnen die deutsche Talkshow «Caren Miosga».
  • Die beiden Frauen forderten Berichterstattung von den Medien.
  • Es ging ihnen um den Tod zweier kurdischer Journalistinnen.

Die ARD-Talkshow «Caren Miosga» ist in Deutschland – und über die Landesgrenze hinaus – als Schauplatz für hitzige Debatten bekannt. Am Sonntagabend wurde die Sendung von zwei Demonstrantinnen mit Zwischenrufen und Transparenten unterbrochen.

Die Show, die direkt nach dem beliebten «Tatort»-Krimi ausgestrahlt wird, hatte den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) zu Gast.

Auch Migrationsforscher Gerald Knaus sowie Journalistin und Autorin Gilda Sahebi waren vor Ort. Das Thema der Sendung war der aktuelle Asylstreit innerhalb der Union.

Kurz nachdem das Gespräch zwischen Moderatorin Miosga und Wüst begonnen hatte, wurden die Rufe aus dem Publikum laut. Die beiden Frauen hielten Transparente hoch, auf denen zwei Gesichter abgebildet waren: Gulistan Tara und Hêro Bahadîn.

Sie sind kurdische Journalistinnen, die bei einem mutmasslichen türkischen Drohnenangriff im nordirakischen Kurdengebiet ums Leben kamen.

Die Transparente bestanden aus Stoff – weswegen sie bei der Einlasskontrolle nicht entdeckt wurden, heisst es weiter.

Demonstrantinnen fordert Medien auf, Schweigen zu brechen

Eine der Demonstrantinnen rief dann, dass das Schweigen der deutschen Medienlandschaft gebrochen werden müsse. «Wir schweigen ja auch nicht», sagte Miosga und bat sie, ihr Anliegen «nachvollziehbarer» zu formulieren. Doch dem Angebot kamen die beiden Frau nicht nach.

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Schliesslich wurden sie vom Sicherheitspersonal gebeten, das Studio zu verlassen. Das taten die Aktivistinnen auch. Ein Mitglied des Redaktionsteams führte während der Sendung ein Gespräch mit ihnen. Ihre Personalien wurden dabei aufgenommen.