Ukraine-Krieg: Jetzt sprechen Russen-Propagandisten vom Dschihad

Ein russischer Propagandist bezeichnet den Ukraine-Krieg als Dschihad. Weil der Westen Homosexualität erlaubt, sei er auf der Seite Satans.

Der Geistliche «Scheich» heizt den tschetschenischen Kämpfern ein. Wladimir Solowjow steht daneben. - Screenshot Youtube

Das Wichtigste in Kürze

  • Russische Propagandisten sprechen vom Heiligen Krieg, dem Dschihad in der Ukraine.
  • Der Westen stehe auf der Seite des Teufels, weil Homosexualität erlaubt sei.
  • Auch Wladimir Solowjow sprach bei einem Truppenbesuch davon.

Weshalb Russland gegen die Ukraine Krieg führt, ist nicht ganz klar. Wladimir Putin gab die «Entnazifizierung des Landes» und den Schutz von Russen als Grund an. Wladimir Solowjow, der die Propaganda im russischen Staats-TV verbreitet, nennt nun einen anderen Grund: «Wir führen einen heiligen Krieg, den Dschihad.»

Der 59-Jährige war zu Besuch bei tschetschenischen Truppen, wie die «Bild» unter Berufung auf «Russia Media Monitor» berichtet. Das Video davon erinnert stark an die Propaganda islamistischer Organisationen. Solowjow steht neben einem islamischen Geistlichen, der den Soldaten einheizt. Das Thema der Rede: Hass auf Schwule.

Kämpfer aus der mehrheitlich muslimischen Republik Tschetschenien unterstützen Russland im Ukraine-Krieg. (Archivbild) - Keystone

«Scheich», wie auf der Uniform des Geistlichen steht, fragt an die Ukrainer gerichtet, weshalb sie «Schwulen-Paraden» zuliessen. «Warum habt ihr das erlaubt?»

Er wettert auch gegen die katholische Kirche: «Der römische Papst hat die gleichgeschlechtliche Ehe offiziell anerkannt.» Auch Geschlechtsumwandlungen habe er erlaubt, behauptet «Scheich». Damit habe der Papst den «Tempel Satans geöffnet». Sie, die Ukrainer und der Westen, seien auf der Seite Satans.

«Wir sind auf der Seite Gottes, der Oberste Schöpfer und seine Engel helfen uns», so der Geistliche. Allahs Zorn sei über den Gegner gekommen. «Unser Glaube ist stark, wir kämpfen den Heiligen Krieg, wir kämpfen den Dschihad.»

Solowjow bläst vor den Tschetschenen-Kämpfern ins gleiche Horn: «Den Tod gibt es nicht. Es gibt nur den Weg zur Unsterblichkeit.» Schmerz gebe es nicht, sondern nur das Bedauern, nicht noch mehr Feinde vernichtet zu haben.

Umfrage

Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald vorbei ist?

Ja.
19%
Nein.
81%

Der durch den Ukraine-Krieg bekannt gewordene Propagandist sagt dies aber nicht nur vor den mehrheitlich muslimischen Tschetschenen-Kämpfern. Auch im Studio wiederholt er: «Wir führen einen heiligen Krieg. Allahu Akbar.»