Ukraine-Krieg: Jewgeni Prigoschin meldet sich aus dem Exil zu Wort
Nach dem gescheiterten Aufstand mitten im Ukraine-Krieg befindet sich Wagner-Chef Prigoschin in Belarus. Nun überrascht er mit einer kryptischen Nachricht.
Das Wichtigste in Kürze
- Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin ist nach dem gescheiterten Aufstand untergetaucht.
- In einer Audionachricht meldet er sich nun zu Wort – und wirft damit Fragen auf.
- Wo genau sich der Anführer der Söldnertruppe befindet, ist weiterhin unklar.
Nach dem missglückten Aufstand am 24. Juni wurde es ruhig um Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin. Seit Tagen ist er untergetaucht – Berichten zufolge befindet er sich in Belarus im Exil. Beweise dafür gibt es nicht.
Rätselhafte Nachricht wirft Fragen auf
Am Montag gab Prigoschin jedoch ein Lebenszeichen von sich. In einer Audionachricht, welche auf dem Telegramkanal «Grey Zone» geteilt wurde, richtete er Worte an die Bevölkerung.
In der Mitteilung sagt er: «Heute brauchen wir eure Unterstützung wie nie zuvor. Ich danke euch dafür. Ich möchte, dass ihr versteht, dass unser Gerechtigkeitsmarsch das Ziel hatte, die Verräter zu bekämpfen und unsere Gesellschaft zu mobilisieren.»
Der Chef der Söldner-Truppe sagt weiter: «Ich denke, das ist uns in weiten Teilen gelungen. Ich bin sicher, dass ihr bald unsere nächsten Siege an der Front sehen werdet.»
Aufstand mitten im Ukraine-Krieg
Mit seiner Botschaft wirft Prigoschin Fragen auf. So liess er beispielsweise offen, um welche Front es sich dabei handeln würde und was genau sein Vorhaben ist. Strittig ist auch, von welchen «Verrätern» Prigoschin genau spricht.
Zuletzt wurde darüber spekuliert, dass sich Russland-Präsident Wladimir Putin und Wagner-Chef Prigoschin versöhnt haben sollen. Die kryptische Audionachricht spreche jedoch deutlich gegen diese Spekulationen, sagt Russland-Experte Gerhard Mangott gegenüber «Focus Online».
Wahrscheinlicher sei das Gegenteil. Prigoschin spreche davon, an der «politischen Front» Erfolge zu erzielen. «Wie diese aussehen könnten, ist jedoch ziemlich fraglich. Es ist jedenfalls nicht so, dass es zu einer Aussöhnung zwischen Prigoschin und Putin kommen könnte.»
Aufstand mitten im Ukraine-Krieg
Mangott spricht von einem «Duell», welches Prigoschin weiterführen möchte. Die Botschaft sei als «indirekte Drohung» zu verstehen. Zudem stellt der Experte klar: «Ich halte das aus seiner Sicht für unklug. Putin kann es sich nicht gefallen lassen, dass Prigoschin nach dieser Meuterei noch solche Aussagen tätigt.»
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Vor knapp zwei Wochen waren Wagner-Truppen mitten im Ukraine-Krieg in Richtung Moskau vorgerückt. Der Aufstand gegen den Kreml erreichte die Hauptstadt jedoch nie und scheiterte kläglich. Wo genau sich Prigoschin derzeit aufhält, ist weiterhin unklar.