Ukraine-Krieg: Reservisten fordern von Putin militärische Hilfe
Russische Reservisten haben sich in einem Video von der Front des Ukraine-Krieg über ihre Kommandeure beklagt. Sie fordern Hilfe von Kremlchef Putin.
Das Wichtigste in Kürze
- Russische Reservisten an der Front haben Wladimir Putin um Hilfe gebeten.
- In einem Video berichten sie, wie ihre Kommandeure sie unvorbereitet in den Krieg schicken
- Sie fordern, dass der Präsident persönlich die Front besucht.
In einem neuen Videoappell haben russische Reservisten im Kriegsgebiet im Osten der Ukraine Missstände in der Truppe beklagt. Sie haben Kremlchef Wladimir Putin um Hilfe gerufen.
Als Oberkommandierender der Streitkräfte solle sich Putin darum kümmern, dass die Kommandeure ihre Arbeit machten. Dies sagte ein vermummter Sprecher in der am Samstag aufgenommenen und im Nachrichtenkanal Telegram verbreiteten Videobotschaft. Insgesamt sind ein Dutzend Uniformierte auf dem Video zu sehen – ebenfalls ohne erkennbare Gesichter. Der Sprecher der Gruppe beklagt fehlende Ausrüstung und mangelnde Führung durch die Befehlshaber.
Putin im Ukraine-Krieg nie an Front
«Wir wissen, dass wir nicht die einzigen sind, die mit einer solchen Bitte auftreten», sagte der Mann «im Gebiet Donezk». Putins solle sich nicht auf dem Papier, sondern vor Ort um die Lage kümmern, verlangt er. Putin hat bisher die Truppen im Kampfgebiet nicht besucht. Anders als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der vereinzelte Frontbesuche im Ukraine-Krieg absolvierte.
Der russische Sprecher beklagt, es fehle an Ausrüstung, darunter etwa an Nachtsichtgeräten, um die Gefechtsaufgaben zu erfüllen. Auch andere Kämpfer sowie Ehefrauen, Mütter und Schwestern von Soldaten hatten bereits in öffentlichen Botschaften Missstände beklagt.
Kommandeure schicken unvorbereitete Reservisten vor
Die Kommandeure würden einfach das Dekret des Präsidenten ignorieren. Sie setzten im Ukraine-Krieg unvorbereitete Einheiten in den Sturmtrupps ein, beklagte der Mann. Sie würden vorgeschickt, während die Soldaten hinten blieben.
«Die Führung unseres Regiments führt keinen Dialog mit uns. Sie schüchtert uns ein und droht uns mit Inhaftierung, wenn wir uns den Kampfhandlungen verweigern und nicht vorrücken.» Wegen fehlender Unterstützung durch eine Aufklärung und mangelnde Kommunikation mit anderen Einheiten würden sinnlos Reservisten sterben und verletzt.
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Der Mann weist darauf hin, dass das Durchschnittsalter der Einheit bei 40 Jahren liege, viele seien gesundheitlich eingeschränkt. Es habe schon zu Beginn keine medizinische Tauglichkeitsuntersuchung gegeben. «Wir weigern uns nicht, die Aufgaben der Gebietsverteidigung zu erfüllen. Wir lehnen es ab, ein ungerechtfertigtes Risiko einzugehen – mit Maschinengewehren gegen Panzer, gegen Mörser und Scharfschützen», sagte er.
Seinen Angaben nach waren die Männer in den Gebieten Swerdlowsk und Perm eingezogen worden.