Ukraine-Krieg: Russen-General will nach Ukraine Osteuropa angreifen
Ein russischer General sieht den Ukraine-Krieg nur als Zwischenschritt. Der neu beförderte Generaloberst will Osteuropa angreifen.
Das Wichtigste in Kürze
- Andrey Mordwitschew wurde kürzlich von Putin zum Generaloberst befördert.
- Er sieht den Ukraine-Krieg als Zwischenschritt und will Osteuropa angreifen.
- Befördert wurde er nicht wegen seiner Leistung, sondern wegen Loyalität und Gehorsam.
Immer wieder sprechen russische Propagandisten davon, dass nach dem Ukraine-Krieg weitere Länder angegriffen werden sollten. Nun äussert auch Andrej Mordwitschew diese Absicht. Bei ihm handelt es sich aber nicht um einen Propagandisten, sondern um einen hohen Militär. Kürzlich wurde er von Wladimir Putin zum Generaloberst befördert.
Ende Juli sprach er im Staatssender «Rossija 1» mit Propagandist Wladimir Solowjow. Gemeinsam schlendern sie in Tarnuniform und Schutzweste durch einen Wald und unterhalten sich über den Ukraine-Krieg. Er dauere schon lange genug, man habe keine Zeit zu verlieren, so der jetzige Generaloberst. «Wenn wir über Osteuropa sprechen, welches wir angreifen müssen, wird es immer länger dauern.»
⚡Putin conferred the rank of colonel-general on the commander of the Center group Andrey Mordvichev pic.twitter.com/hYeDgyouit
— Aman (@12_31_84) September 7, 2023
Ob die Ukraine nur ein eine Zwischenstufe sei, will Solowjow wissen. «Ja, absolut richtig», so Mordwitschew.
Einen Angriff befürchten auch viele osteuropäische Staaten. Sie bereiten sich entsprechend für den schlimmsten Fall vor. Polen beispielsweise hat mehr Einheiten an die Grenze zu Belarus verlegt. Zudem will das Land sein Verteidigungsbudget auf vier Prozent des Bruttoinlandprodukts erhöhen, wie Präsident Duda der Nachrichtenagentur PAP sagte.
Andrej Mordwitschew befehligte gemäss dem Thinktank «Institute for the Study of War» (ISW) bereits bei der Invasion Truppen. So soll er im Donezk aktiv und für die Schlacht um Mariupol zuständig gewesen sein. Doch die Eroberung der strategisch wichtigen Stadt im Mai 2022 ist laut dem ISW nicht der Grund für die Beförderung. Putin wolle damit nicht «Leistungen oder besondere Verantwortlichkeiten» belohnen, sondern «Loyalität und Gehorsam».
Ukraine-Krieg: Kiew wirft Mordwitschew Kriegsverbrechen vor
Loyalität und Gehorsam wird Mordwitschew laut ukrainischen Berichten aber weit bringen. So soll der 47-Jährige aktuell der temporäre Vertreter von Alexander Lapin als Kommandeur des Militärbezirks Mitte sein. Möglicherweise könne er ihn aber bereits auch in dieser Funktion beerbt haben.
Gegen den Generaloberst gibt es aber auch schwere Vorwürfe. So soll er gemäss Kiew im Ukraine-Krieg Kriegsverbrechen begangen haben.