Ukraine-Krieg: Russen setzen Ukraine im Osten unter Druck
Im Ukraine-Krieg ist es im Osten der Ukraine in der Nähe der Stadt Soledar bei Bachmut zu schweren russischen Angriffen gekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Osten der Ukraine kam es zu schweren russischen Attacken.
- Die Angriffe erfolgten in der Nähe der Stadt Soledar bei Bachmut in der Region Donezk.
Schwere russische Angriffe setzen die ukrainischen Streitkräfte im Osten des Landes unter Druck. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj beschrieb die Lage rund um die umkämpfte Stadt Soledar bei Bachmut als sehr angespannt.
Der britische Geheimdienst meldete am Dienstag Fortschritte russischer Kräfte in der Region. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen unterstützt die Lieferung von Leopard-2-Panzern an die Ukraine.
Rund zehneinhalb Monate nach dem russischen Angriff auf die Ukraine sind die Kämpfe in Donezk derzeit besonders heftig. Die Städte Soledar und Bachmut sind dabei im Ukraine-Krieg von strategischer Bedeutung: Sie sind Teil des ukrainischen Verteidigungswalls vor dem Ballungsraum zwischen Slowjansk und Kramatorsk.
Die Einnahme des Gebiets wäre aus russischer Sicht ein bedeutender Schritt hin zur Eroberung des gesamten Donbass. Dies ist eines der Kriegsziele des Kremls.
Ukraine-Krieg: Vorstösse russischer Truppen und von Wagner-Söldnern
Im täglichen britischen Geheimdienst-Briefing hiess es, reguläre russische Truppen und Einheiten der Söldnergruppe Wagner hätten in den vergangenen vier Tagen taktische Vorstösse in Richtung Soledar gemacht. Sie kontrollierten wahrscheinlich den grössten Teil des Orts.
Dort lebten vor dem Ukraine-Krieg rund 10'000 Menschen, von denen die meisten aber geflohen sein sollen. Bachmut ist viel grösser mit einst 71'000 Einwohnern. Ende die Dezember zählte die Stadt noch 8700 Menschen.
Bachmut bleibe das vorrangige Ziel der russischen Offensive, hiess es in der britischen Analyse. Trotz des erhöhten Drucks sei es unwahrscheinlich, dass Russland Bachmut bald einnehme. Die ukrainischen Streitkräfte hätten stabile Verteidigungsstellungen aufgebaut und Kontrolle über die Versorgungswege.
Präsident Selenskyj hatte die Lage bei Soledar in seiner nächtlichen Videoansprache als sehr schwierig bezeichnet. Doch betonte Selenskyj den Widerstand der ukrainischen Soldaten. Dieser verschaffe der ukrainischen Armee Zeit.
«Die Schlacht um den Donbass dauert an.» Seine Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar erklärte auf Telegram, Russland habe erfolglos versucht, Soledar einzunehmen. Nun habe «der Feind sich umgruppiert, seine Taktik geändert und einen neuen, heftigen Angriff gestartet».