Ukraine Krieg: Russische Oligarchenschiffe verschwinden vom Radar

Je länger der Ukraine-Krieg dauert, desto mehr russische Oligarchen-Yachten verschwinden von der Bildfläche. Möglich machts ein simpler Trick.

Ukraine-Krieg: US-Bundesbeamte und die spanische Guardia Civil durchsuchen die Yacht «Tango» in Palma de Mallorca. Die Yacht gehört zu den Vermögenswerten, die mit einem Milliardär und engen - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr russische Oligarchen-Yachten verschwinden vom Radar.
  • Gut zehn Milliarden Franken Vermögenswerte hat die EU bislang blockiert.
  • 2,4 Milliarden alleine wegen Super-Jachten.

Je länger der Ukraine-Krieg andauert, desto extremer werden die Sanktionen für die russischen Oligarchen. Wie der «Spiegel» schreibt, hat alleine die EU bisher Jachten im Wert von 2,4 Milliarden Franken blockiert.

Die wegen dem Ukraine-Krieg und den Sanktionen festgesetzten Yachten dürfen demnach die Werften nicht mehr verlassen. Für viele russische Milliardäre bedeutet das nun also: abtauchen!

Konkret heisst das nichts anderes, als dass die Oligarchen die Riesen-Schiffe vom Radar verschwinden lassen.

Dies funktioniert mittels Abschalten des automatischen Identifikationssystems (Ais), schreibt der «Guardian». Normalerweise nützen Schiffe dieses System standardmässig. Die Technik dient in erster Linie dazu, Kollisionen auf See zu verhindern. Ausserdem dient es der Routenplanung.

Es ist daher äusserst unüblich, das «Ais» abzuschalten. Ab einer gewissen Grösse ist es zudem auch verboten. Das System muss gar von Hand ausgebaut werden.

Ein Crewmitglied einer der Super-Yachten hatte dies der britischen Zeitung «Observer» gesteckt. Die Crew sei demnach angewiesen worden, das «Ais» zu deaktivieren.

Ukraine-Krieg: Immer mehr Yachten verschwinden

Die Zahl der Yachten, die damit eigentlich als verschollen gelten, wächst immer weiter an. Tatsächlich gibt es auch Schiffe, die ihre Positionen weiterhin regelmässig melden.

Wegen den Sanktionen im Ukraine-Krieg: Die «Solaris» von Abramowitsch dümpelt vor der Küste der Türkei. - Marinetraffic

Dazu gehört die «Solaris» von Roman Abramowitsch. Das Schiff sendet immer noch regelmässig Signale aus der Türkei.

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Bei vielen andere Booten sieht dies anders aus. So meldet die «Alfa Nero» von Andrej Gurjew als letzte bekannte Position Sint Maarten (Karibik). Weitere Oligarchen-Schiffe, die offensichtlich verschollen sind, sind die «Galactica Super Nova» von Wagit Alekperow. Hinzu kommen beispielsweise die «Clio» von Oleg Deripaska oder die «Ocean Victory» von Wiktor Raschnikow.

Weltweit gibt es laut dem britischen «Observer» rund 9300 Super-Yachten. Zehn Prozent dieser Schiffe sollen im Besitz von Russen sein.