Ukraine-Krieg: Russlands Einnahmen durch Öl und Gas sinken

Die Einnahmen von Russland durch Öl und Gas sinken. Für die Staatskasse des Haushalts ungut, auch mit Blick auf den Ukraine-Krieg

Die PCK-Ölraffinerie in Schwedt verarbeitet russisches Öl - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat durch Öl in Vergleich zum Vormonat 46 Prozent der Einnahmen verloren.
  • Auch die Erlöse durch Gas sind deutlich gesunken.
  • Für den Kreml hat das negative Folgen im Bezug auf den Ukraine-Krieg.

Die Einnahmen der russischen Staatskasse brechen offenbar ein. Laut der Nachrichtenagentur «Bloomberg» haben sich die Einnahmen des Landes durch Öl und Gas um 46 Prozent reduziert. Damit habe Russland im letzten Monat rund 6,5 Milliarden Franken verdient.

Gründe gibt es verschiedene: Nachdem die G7 eine Preisobergrenze eingeführt haben, kann Russland grosse Teile seiner Rohölexporte nur noch mit hohen Abschlägen verkaufen.

Russisches Öl ist auf dem Weltmarkt aktuell deutlich günstiger als andere Ölsorten. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/PETR SHELOMOVSKIY

Im Vergleich zum Vorjahreszeitpunkt haben sich die Rohölpreise aber auch deutlich minimiert. Selbst die Sorte Brent kostete zuvor 125 Dollar pro Fass, jetzt nur noch 85 Dollar. Auch die russische Sorte Urals ist günstiger geworden.

Verluste erschweren Kriegsführung

Das Gasgeschäft leidet unter Putin ebenfalls: Die Preise für russisches Gas sind erheblich zurückgegangen. Zusätzlich wurde der Export über die Nord-Stream-Pipeline eingestellt. Gaserlöse sind im Vorjahresverlgeich um 42 Prozent rückläufig.

Gazprom verlor sogar rund 81 Prozent seiner Einnahmen aus Gasexportzöllen wegen der Lieferstopps. Um die Verluste auszugleichen, erhöhte der russische Staat dafür die Steuer auf Mineralöl. Dadurch konnte ein Plus von 86 Prozent erzielt werden.

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Dem Kreml bereiten die sinkenden Einnahmen Schwierigkeiten bei der Kriegsführung gegen die Ukraine. Das Finanzministerium Russlands baute deshalb kürzlich Kontakt zu grossen Konzernen im Land auf. Es wurde Werbung gemacht, den Unternehmen einen «einmaligen freiwilligen» Beitrag zur Finanzierung des Staatshaushaltes zu geben.

Der kremlnahe Milliardär Oleg Deripaska warnte ebenso, Russland könnte nächstes Jahr das Geld ausgehen. Seine Aussagen bei einem Wirtschaftsforum in Sibirien sorgten für Schlagzeilen.