Ukraine Krieg: Über 1000 Russen in Cherson eingekesselt
Laut Kiew konnten ukrainische Streitkräfte in Cherson über 1000 Russen einkesseln. Die Stadt fiel im Ukraine-Krieg früh, es gab aber häufig Proteste.
Das Wichtigste in Kürze
- In Cherson wurden über 1000 russische Soldaten eingekesselt.
- Laut Kiew war ein erster Durchbruchs-Versuch erfolglos geblieben.
- Aktuell sterben noch rund 30 ukrainische Soldaten am Tag, zweitweise waren es 200.
Im besetzten südukrainischen Gebiet Cherson sind Angaben aus Kiew zufolge mehr als 1000 russische Soldaten von ukrainischen Streitkräften eingekesselt worden. Unweit der Siedlung Wyssokopillja seien die Russen in eine «taktische Umzingelung» geraten. Dies sagte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Olexij Arestowytsch, am Freitagabend.
Am Donnerstag hätten sie erfolglos einen Durchbruch versucht. Unabhängig überprüfen liessen sich Arestowytschs Aussagen nicht. Eine Bestätigung von russischer Seite gab es zunächst nicht.
Die ukrainische Armee hat bereits vor einiger Zeit die Eroberung des Dorfs Potjomkyne bestätigt. Im Generalstabsbericht war die Rede von russischen Bombardements des Orts. Wyssokopillja wurde nicht erwähnt.
Die ukrainische Armee hatte zuletzt mehrere Gegenoffensiven auf das Chersoner Gebiet gestartet. Russische Soldaten hatten es nach Beginn des Ende Februar begonnenen Krieges gegen das Nachbarland weitgehend unter ihre Kontrolle gebracht. Auch mit Hilfe westlicher Waffen will die Ukraine verlorene Gebiete zurückerobern.
In Cherson protestierte die Bevölkerung in den vergangenen Monaten immer wieder gegen die russischen Besatzer. Es gab auch Anschläge gegen von Moskau eingesetzte prorussische Verwaltungsmitglieder.
Die ukrainische Armee verzeichne mittlerweile deutlich geringere Verluste als noch vor einigen Wochen. Dies schrieb die US-Zeitung «Wall Street Journal» unterdessen unter Berufung auf Äusserungen Selenskyjs. Der Präsident habe dem Blatt in einem Interview gesagt, dass derzeit pro Tag rund 30 ukrainische Soldaten getötet würden. Im Mai und im Juni seien es zwischenzeitlich 100 bis 200 täglich gewesen.