Ukraine-Krieg: US-Leaks zeigen enorme Verluste der Speznas-Truppen

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Russland,

Auch bei der Elite-Einheit Speznas verzeichnet Russland im Ukraine-Krieg hohe Verluste. Einige Brigaden haben 95 Prozent der Fahrzeuge verloren.

Ukraine Krieg
Angehörige der russischen Speznas-Einheit marschieren bei einer Militärparade. - keyston

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland schickte fünf Speznas-Einheiten in den Ukraine-Krieg.
  • Diese erlitten schwere Verluste, von einer 900-Mann-Truppe sind noch 125 Soldaten übrig.
  • Der Wiederaufbau der Elite-Einheit kann laut Experten bis zu zehn Jahre dauern.

Im Ukraine-Krieg sind unzählige russische Soldaten getötet oder verwundet worden. Viele der Armeeangehörigen waren schlecht ausgebildet, ausgerüstet und vorbereitet. Doch dies ist kaum der Grund für die hohen Verluste. Denn auch bei den Speznas-Einheiten, der Elite-Truppe des Militärgeheimdienstes GRU, fielen viele Soldaten.

Darüber berichtet die «Washington Post» unter Berufung auf die veröffentlichten US-Geheimdokumente. So konnten die USA verfolgen, wie fünf Speznas-Brigaden in den Ukraine-Krieg geschickt worden waren. Von den 900 Kämpfern einer Brigade seine bloss noch 125 «aktiv», die anderen sind verwundet oder tot.

Ukraine Krieg
Ein im Ukraine-Krieg zerstörter russischer Panzer. - keystone

Bei drei weiteren Brigaden wurden 90 bis 95 Prozent der Fahrzeuge zerstört, dies lässt sich aus Satellitenbildern schliessen. Die vier Einheiten wurden gemäss den Dokumenten wieder nach Russland abgezogen. Von der fünften Brigade fehlt jede Spur. Laut der US-Zeitung lässt sich das nur mit enormen Verlusten erklären.

Die Mitglieder der Elite-Truppen Speznas erhalten eine vierjährige Ausbildung und werden dann für besonders heikle Missionen eingesetzt. Sie waren es auch, die – zumindest gemäss Putins Plan – den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selelnskyj hätten fassen sollen. Weil die «militärische Spezialoperation» aber nicht nach Plan verlief, wurden sie auch an der Front eingesetzt. Dort erhielten sie kaum Rückendeckung, was die hohen Verluste erklären könnte.

Spetznas
Der Fuhrpark einer Speznas-Brigade ist nach der Rückkehr aus dem Ukraine-Krieg deutlich kleiner. - Twitter

Wladimir Putin versuchte mit der Teil-Mobilmachung im Herbst und wohl bald mit weiteren Rekrutierungen, die Verluste zu kompensieren. Bei den Speznas-Truppen dürfte dies wegen der langen Ausbildung und der grossen Fähigkeiten der Elite-Soldaten kaum möglich sein. Es könnte bis zu einem Jahrzehnt dauern, die Elite-Einheit wieder aufzustellen, vermuten US-Geheimdienstler.

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