Medienzeit bei Teens: Wie viel ist (noch) normal?

Games, soziale Medien und dann noch Recherchen für Schule oder Ausbildung: Dass Jugendliche Dauergäste im Netz sind, ist schon bekannt. Aber wo ist die Grenze?

Alles dreht sich ums Smartphone: Trotzdem sollten auch Teens ihre Grenzen kennen. (Symbolbild) - Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Das Wichtigste in Kürze

  • Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren sind im Wochen-Schnitt 63,7 Stunden im Netz.
  • Laut einer Studie sind es mit Smart-TV und Spielkonsolen 70 Stunden.
  • Es werden 2,5 Stunden am Tag oder 17,5 Stunden in der Woche an Bildschirmzeit empfohlen.

Jugendliche zwischen 16 und 18 sind wöchentlich durchschnittlich 63,7 Stunden im Netz. Sogar 70 Stunden, wenn auch Smart-TV-Konsum und Spielkonsolen-Zeiten berücksichtigt werden. Das geht aus der «Jugend-Digitalstudie 2023» der deutschen Postbank hervor.

Klingt viel – und ist es auch. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Köln (D) empfiehlt beispielsweise für 16-Jährige folgenden wöchentlichen Bildschirmzeit-Richtwert: 2,5 Stunden am Tag oder 17,5 Stunden in der Woche.

Individuelle Vereinbarungen entwickeln

Allerdings räumt die Behörde ein, dass es bei Jugendlichen nicht so leicht sei, konkrete Empfehlungen für maximale Nutzungszeiten auszusprechen: da das Nutzungsverhalten stark variiere. Sie empfiehlt Eltern, die oben genannte Empfehlung als Richtwerte anzusehen und eigene Vereinbarungen zu entwickeln.

Die BZgA rät: In so einer Vereinbarung festhalten, dass Online-Schulrecherchen oder Hausaufgaben am Computer nicht vom vereinbarten Zeitkontingent abgezogen werden.

Zeitliche Obergrenze nicht vergessen

Eltern sollten darauf achten, auch eine zeitliche Obergrenze zu vereinbaren, damit ihr Kind das Kontingent nicht am Stück einlösen kann. Und: Mediennutzung möglichst nicht als Belohnung oder Strafe einsetzen, weil dies Computer, Smartphone & Co. einen zu hohen Stellenwert einräume.