Bande um Covid-Zertifikatsfälscher bricht siebenmal ein – verurteilt

Ein Zürcher Familienvater und Covid-Zertifikatsfälscher führt mit einer Gruppe insgesamt sieben Einbrüche durch. Drei davon im gleichen Geschäft.

Eine Diebesgruppe führte zwischen Juni 2020 und 2021 in der Innerschweiz insgesamt sieben Einbrüche durch. (Symbolbild) - Kantonspolizei Appenzell Innerrhoden

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Kriminalgericht Luzern verurteilt einen Mann zu zweieinhalb Jahren Freiheitsstrafe.
  • Der 42-jährige Zürcher Familienvater war Teil einer fünfköpfigen Diebesbande.
  • Zwischen Juni 2020 und 2021 führte die Gruppe insgesamt sieben Einbrüche durch.

Sieben Einbrüche innerhalb eines Jahres, davon dreimal im gleichen Geschäft. Dazu Diebesgut im Wert von mehr als einer halben Million Franken. Von Juni 2020 bis 2021 sorgte eine Diebesbande in den Kantonen Luzern, Zug und Zürich für Aufsehen.

Beteiligt war auch ein 42-jähriger Zürcher Familienvater. Er stand gestern, Montag, vor dem Luzerner Kriminalgericht. Neben der Verwicklung in die Diebstähle war er auch wegen gefälschter Covid-Zertifikate angeklagt.

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Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, verurteilte das Gericht ihn für die beiden Tatbestände zu zweieinhalb Jahren Freiheitsstrafe. Davon fallen acht Monate unbedingt aus. Fünf Monate hat der Mann bereits in Untersuchungshaft abgesessen.

Diebe brachen mehrmals am selben Ort ein

Die Diebesbande bestand insgesamt aus fünf Personen. Sie klauten Zigaretten, Smartphones und Elektronikartikel. Besonders kreativ waren sie bei der Auswahl der Läden aber nicht.

Ein Geschäft in Emmen LU musste gleich dreimal dran glauben. Zweimal raubte die Gruppe einen Laden in Sursee LU aus. Hinzu kam je ein Einbruch in Cham ZG und Adliswil ZH.

Der verurteilte Familienvater war in sechs der sieben Diebstähle unmittelbar involviert. Zwar half er teilweise auch beim Einpacken und Tragen der Beute. Seine Hauptaufgabe innerhalb der Gruppe erfüllte der Mann aber als Fahrer.

Die Anklageschrift schreibt ihm «eine klar untergeordnete Rolle» zu. Er sei nicht in die Planung der Machenschaften involviert gewesen, heisst es. «Der Angeklagte handelte stets auf Anweisung seiner Mittäter.»

Gericht macht mildernde Umstände geltend

Mildernd für den Familienvater ist auch, dass er während der Verhandlung sämtliche Anschuldigungen zugab und Reue zeigte. Er habe eingesehen, dass er Blödsinn gemacht habe, sagte der Zürcher.

Als Motiv gibt der Familienvater Geldnot aufgrund von Schulden und Betreibungen an. Zu dem Schluss kam auch die Anklageschrift. Darin heisst es, der Täter handelte «aus rein finanziellen Gründen».

Mit dem Fahrer wurde das dritte Mitglied der Diebesbande rechtskräftig verurteilt, berichtet die Zeitung. Demnach steht der Prozess gegen die zwei weiteren Beteiligten noch aus.