SVP-Landrätin beschwert sich über RAV-Personal

Die Regionale Arbeitsvermittlung (RAV) steht in der Kritik: Die Stansstader Gastronomin und SVP-Landrätin Angela Christen spricht sich gegen das System aus.

Die RAV schicke laut SVP-Landrätin Angela Christen Frauen mit langen Nägeln in die Gastronomie – das sei unhygienisch. - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Stansstader SVP-Landrätin Angela Christen kritisiert die RAV.
  • Kandidaten seien teilweise nicht geeignet und der Vertragsprozess ist in der Kritik.
  • Die Gastronomin fordert daher Verbesserungen im Vermittlungsprozess.

Angela Christen, bekannt als Gastronomin in Stansstad und Landrätin der Schweizerischen Volkspartei (SVP), hat in einer Interpellation an die Regierung ihre Unzufriedenheit mit der Regionalen Arbeitsvermittlung (RAV) zum Ausdruck gebracht.

Christen kritisiert, dass die Voraussetzungen für die Arbeit in der Gastronomie von der RAV offensichtlich nicht vollständig verstanden werden. Als Beispiel führt sie an, dass junge und unerfahrene Kandidatinnen und Kandidaten mit langen Fingernägeln zu Probearbeiten aufgeboten werden, obwohl solche Fingernägel für Tätigkeiten in der Gastronomie hinderlich sein könnten.

Angela Christen beklagt sich über zu lange Fingernägel in der Gastronomie. - Nau-Grafik/keystone

«So ist es möglich, dass unerfahrene 20-Jährige mit sechs Zentimeter langen Fingernägeln zu Probearbeiten aufgeboten werden», schildert sie ihre Erfahrungen der «Luzerner Zeitung».

Kritik am Stellenmeldeverfahren

Die Stansstader Gastronomin äussert weiterhin Kritik am Stellenmeldeverfahren der RAV. Ihrer Meinung nach werden nicht alle geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten für eine ausgeschriebene Stelle den Arbeitgebern empfohlen.

Ein weiteres Problem, das sie in ihrer Interpellation an die Regierung hervorhebt, betrifft die Vertragsunterzeichnung durch Stellensuchende. Laut Christen verhindern die geltenden Vorschriften der RAV, dass sie diese drei Monate im Voraus abschliessen können. Stattdessen müssen sie ihre Jobsuche fortsetzen und bei einem Vorstellungsgespräch sogar verschweigen, dass sie bereits einen Arbeitsvertrag unterzeichnet haben.

Tiefe Arbeitslosenquote als Erklärung

Die Regierung führt in ihrer Antwort an die Landrätin die niedrige Arbeitslosenquote in den Kantonen Ob- und Nidwalden an und führt diese als einen der Hauptgründe für die aktuellen Herausforderungen auf.

«Dies ist auf der einen Seite natürlich sehr erfreulich, auf der anderen Seite, verbunden mit dem weltweiten Fachkräftemangel, ist die Folge davon, dass das RAV den Unternehmen nur in seltenen Fällen geeignete Fachkräfte melden kann», so Othmar Filliger, der Volkswirtschaftsdirektor, gegenüber der «Luzerner Zeitung».

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Bewertung des RAV

Trotz der Kritik von Christen habe sich das RAV Ob-/Nidwalden im Vergleich zu anderen Kantonen gutgeschlagen: Die Kanton habe sich in den letzten Jahren im vorderen Drittel der Schweizer Arbeitsvermittlungszentren platziert.

Die Regierung behält die Situation jedoch im Auge und führt Massnahmen zur Verbesserung ein. Darunter fallen unter anderem die Beschleunigung der Digitalisierung und Weiterbildungsmassnahmen für RAV-Mitarbeitende, um deren Fachkenntnisse zu vertiefen.