WEF: Verliert Davos das Treffen an Singapur oder die USA?
Die schweren Vorwürfe gegen Klaus Schwab könnten auch einen Einfluss auf den Austragungsort des WEF haben. Davos ist als solcher nicht mehr unumstritten.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Weltwirtschaftsforum in Davos gerät nach den Vorwürfen gegen Klaus Schwab unter Druck.
- Mit dessen Rücktritt fällt ein wichtiger Befürworter des Bündner Ortes weg.
- Nun kursieren andere mögliche Austragungsorte.
Das WEF in Davos hat Tradition. 1971 wurde mit dem European Management Forum erstmals eine Vorgängerveranstaltung des Weltwirtschaftsforums im Bündner Ort durchgeführt.
Diese über 50-jährige Tradition wankt nun allerdings. Grund dafür sind die schweren Vorwürfe gegen Klaus Schwab, die in dieser Woche öffentlich wurden. Zuvor war der 87-Jährige überraschend zurückgetreten.
WEF: Davos-Alternativen erhalten Aufwind
Der Clou: Wie «CH Media» berichtet, ist Schwab einer von nur drei «Garanten» für das Jahrestreffen in Davos. Nach seinem Rücktritt bleiben CEO Borge Brende und Geschäftsführer Alois Zwinggi. Letzterer geht gemäss dem Bericht Anfang 2027 ebenfalls in Pension.
Im 27-köpfigen Stiftungsrat des WEF könnten jetzt Kräfte, die für einen anderen Standort sind, Aufwind erhalten. Diskutiert werden demnach die Optionen Singapur oder USA. Singapur könnte unter anderem gute Chancen haben, weil der Präsident persönlich im Stiftungsrat sitzt.
Eigentlich hätte laut «CH Media» Philipp Hildebrand der Nachfolger von Schwab im Stiftungsrat sein sollen. Der ehemalige SNB-Präsident gilt aber als zu Schwab-nahe, weshalb er nach den Vorwürfen nun kaum Chancen haben dürfte. Er wäre wohl ebenfalls eher ein Davos-Befürworter.
Karten werden nach Schwab-Abgang neu gemischt
Auch «Tamedia» berichtet über einen möglichen Wegzug des Forums aus Davos. WEF-Kenner und Hotelier Ernst Wyrsch sagt nach dem Abgang von Schwab: «Ich glaube, dass nach ihm die Karten neu gemischt werden.»
Ein, zwei Ausgaben würden sicher noch in Davos stattfinden. Was danach komme, sei aber offen, so Wyrsch. Für ihn wäre ein Ortswechsel aber ein Fehler.
Es passiert nicht das erste Mal, dass über Alternativen zu Davos diskutiert wird. Auch vonseiten der Einwohnerinnen und Einwohner des Bündner Orts selbst gibt es immer wieder kritische Stimmen.