WEF: Kritik und Kontroversen in der Schweiz

Anouk Steiner
Anouk Steiner

Cologny,

Das WEF steht immer wieder in öffentlicher Kritik. Viele Demonstrationen richten sich gegen das Forum, meist finden sie in Zürich, Bern oder Basel statt.

WEF
In Bern wurde gegen das WEF demonstriert. - Twitter / Yeni Demokrasi

Das Wichtigste in Kürze

  • Das WEF gerät immer wieder unter öffentliche Kritik.
  • Es haben bereits zahlreiche Demonstrationen gegen das WEF stattgefunden.
  • Die Sicherheitsmassnahmen halten Demonstranten mehrheitlich von Davos fern.

Das Weltwirtschaftsforum ist immer wieder Ziel öffentlicher Kritik und Demonstrationen. Von Globalisierungskritikern wird das WEF als neoliberale Organisation angesehen.

Ende der 1990er-Jahre geriet das Forum unter die massive Kritik von Globalisierungskritikern. Deren Meinung nach soll der Kapitalismus und die Globalisierung die Armut verstärken und die Umwelt zerstören.

WEF Kritik
Kampf gegen das WEF, gegen Trump und den Kapitalismus: WEF-Demo in Bern. - nau.ch

Kritikpunkte am WEF und seinem Jahrestreffen

Zunächst wird kritisiert, dass öffentliche Kosten für die Sicherheit entstünden und keine Bundessteuern bezahlt werden. Weiter würde es sich um ein Treffen wohlhabender globaler Elite handeln. Das Ziel dieser sei es, noch reicher zu werden, während es allen anderen Menschen immer schlechter gehe.

Eine Reihe von Nichtregierungsorganisationen hat das Weltwirtschaftsforum genutzt, um auf wachsende Ungleichheiten und Wohlstandsgefälle hinzuweisen. Ihrer Ansicht nach wird diese Thematik nicht umfassend genug angegangen oder sogar durch Institutionen wie das WEF verstärkt.

Juso Graubünden
Eine Demonstration gegen das WEF in Davos GR, organisiert von der Juso. - Keystone

Weitere Kritikpunkte am WEF seien die undemokratischen Entscheidungsprozesse sowie die mangelhafte finanzielle Transparenz. Zudem seien die Jahrestagungen insgesamt für das Klima sehr belastend. Kritiker betonen, dass das Jahrestreffen kontraproduktiv sei, wenn es um die Bekämpfung der Klimakrise geht.

Bereits viele Demonstrationen stattgefunden

Davos war bereits wiederholt Schauplatz von Demonstrationen gegen das Treffen. So zum Beispiel marschierten im Januar 2000 zahlreiche Demonstranten durch Davos. Während des Treffens 2012 errichteten 45 Aktivisten der Occupy-Bewegung ein Iglu-Camp in Davos.

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Die Armee ist für den Schutz der Bevölerung am WEF zuständig. (Archiv) - dpa

Die Sicherheitsmassnahmen rund um Davos halten Demonstranten mehrheitlich von dem Alpenurlaubsort fern. Ein Grossteil der Demonstrationen fand in Zürich, Bern oder in Basel statt.

Nach Jahren der relativen Ruhe war 2018 auch wegen der Teilnahme von Donald Trump demonstriert worden. Mit einer dreitägigen Strike-Winterwanderung im Jahr 2020 ermahnte das Bündnis Klimawanderung die Gipfelteilnehmer und Wirtschaftsbosse zu mehr sozialer Verantwortung.

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Teilnehmer der Winterwanderung Strike WEF. - keystone

Alternativen wie das «andere Davos»

Das andere Davos ist ein früher grösstenteils von Attac Schweiz organisiertes Forum, das sich mit allen Themen der Globalisierung auseinandersetzt. Seit 2016 wird das «andere Davos» als politische Gegenveranstaltung zum WEF von der Bewegung für den Sozialismus jährlich organisiert. Es findet jeweils im Volkshaus Zürich statt und legt den Fokus auf die internationale Vernetzung verschiedener sozialer Bewegungen.

Zudem gibt es seit 2001 auch das von Globalisierungskritiker organisierte Weltsozialforum (WSF). Dieser Gegengipfel fand bereits an verschiedenen Orten in Afrika, Asien und Südamerika statt.

Kommentare

User #4653 (nicht angemeldet)

Demonstrationen - nota bene nicht alle -verlieren langsam, aber sicher, an idellem Wert. Sie begründen sich weniger mit konstruktiver Kritik als offensichtlich vielmehr mit der Freude an Pöbeleien, Schlägereien bis hin zu sinnlosen Randalen.

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