Wegen Coronavirus: Edelweiss-Buchungen brechen massiv ein

Aufgrund des Coronavirus muss die Fluggesellschaft Edelweiss weiter mit Einbussen rechnen. Nun wird eine Test- statt Quarantänepflicht gefordert.

Eine Maschine der Edelweiss. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Risikoliste des Bundes macht den Fluggesellschaften zu schaffen.
  • Patrick Heymann von Edelweiss fordert nun eine Testpflicht.
  • Diese soll die Quarantänemassnahmen des BAG ersetzen.

Die Herbstferien haben in einigen Kantonen schon begonnen, in anderen stehen sie kurz bevor. Für viele bedeuten Herbstferien nochmals, kurz in den Urlaub zu fahren, die letzten Nachwirkungen des Spätsommers zu geniessen.

Die lange Auszeit werde gerade von den Mitarbeitenden mit Familie oft im Sommer genossen, meint Hasler. - keystone

Doch das Coronavirus macht nicht nur den Touristen, sondern auch den Fluggesellschaften einen Strich durch die Rechnung. Patrick Heymann, CCO von Edelweiss, blickt einer Herbstsaison mit vielen Herausforderungen entgegen.

Buchungen für Quarantäne-Länder brechen massiv ein

Ob man denn merken würde, dass im Herbst aufgrund des Coronavirus weniger auf dem Luftweg gereist wird? «Es kommt auf die Strecke an. Wir beobachten, dass auf Strecken, die ein Quarantäne-Land bedienen, die Buchungen massiv einbrechen.»

Patrick Heymann ist CCO von Edelweiss. Er beantwortet gegenüber Nau.ch Fragen zum Coronavirus und den Herbstferien. - zVg

Wichtig bei den bedienten Flächen sei, dass diese auch die Kosten einfahren. «Sonst stellen wir sie ein», meint Heymann knapp. Jedoch könne Edelweiss weiterhin «sehr erfreuliche Buchungseingänge», beispielsweise nach Griechenland und Ägypten verbuchen.

Auch die Türkei, die Malediven und die Seychellen sind trotz der Pandemie noch hoch im Kurs. Hierbei muss man jedoch beachten, dass lediglich die Malediven auf der Risikoliste des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) vermerkt sind. Für alle übrigen Destination gilt zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Quarantänepflicht.

Coronavirus stellt Tourismusbranche weiterhin vor Herausforderungen

Die Situation sei herausfordernd, gibt Heymann zu. «Trotzdem versuchen wir, unseren Kunden ein möglichst hohes Mass an Planungssicherheit zu bieten. Im Fokus liegt dabei, an den geplanten Destinationen festzuhalten.» Es könne aber sehr wohl zu Frequenzanpassungen kommen, wenn ein Land auf die Risikoliste des BAG gesetzt wird.

Eine Maschine der Edelweiss Air. - keystone

Zu der Quarantänepflicht habe «die ganze Reisebranche einen klaren Standpunkt». Heymann führt aus: «Die Quarantäne muss durch eine Testpflicht ersetzt werden.» Denn das derzeitige Quarantäne-Regime sei «nicht mehr verhältnismässig».

Auch Konkurrent Swiss drängt auf eine Aufhebung der Quarantänepflicht und will Schnelltests an den Flughäfen anbieten. Am Drücker bleibt hier jedoch das Bundesamt für Gesundheit BAG, dass derzeit über eine Verkürzung der Quarantäne von 10 auf 7 Tage diskutiert.

Für die Airlines gibt es also vorerst noch keine grosse Erleichterung. Auch Weihnachten fällt für Edelweiss bisher mager aus. Wohl auch wegen der geltenden Quarantänemassnahmen für manche Reiserückkehrer. «Die Kunden sind aufgrund der ständig wechselnden und teilweise undifferenzierten Quarantäne-Vorschriften verunsichert. Das muss sich ändern.»