China und Trump: Amerika ist doch nicht so mächtig
Der Zollstreit zwischen China und den USA spitzt sich zu. Ökonomen sehen die Verhandlungsmacht überraschend klar verteilt.

Der Handelskonflikt zwischen China und Trump ist längst zu einem Kräftemessen geworden. Präsident Trump erhöhte die Zölle auf chinesische Produkte zuletzt auf bis zu 145 Prozent.
China antwortete mit Gegenzöllen von bis zu 125 Prozent. Beide Seiten zeigen sich kompromisslos, wie «FAZ» berichtet. Die USA wollen, dass China nachgibt, doch Peking fordert Verhandlungen auf Augenhöhe.
China gegen Trump: Wer hat die Nase vorn?
Viele Ökonomen widersprechen der Ansicht Trumps, Amerika halte alle Trümpfe in der Hand. Adam Posen vom Peterson Institute for International Economics betont, dass die USA stark von chinesischen Waren abhängig sind.

China hingegen kann seine Exporte leichter auf andere Märkte umleiten. Auch das Münchner «ifo-Institut» sieht China in einer stärkeren Position, da die Volksrepublik alternative Absatzmärkte erschliessen kann, so die «FAZ».
Chinas Flexibilität und Amerikas Abhängigkeit
China exportiert deutlich mehr in die USA als umgekehrt. Gleichzeitig können die USA viele Produkte aus China nicht kurzfristig ersetzen.
Dies betrifft vor allem Elektronik, Halbleiter und Pharmazeutika. Die Folge: In den USA steigen die Preise.
China wiederum kann problemlos alternative Lieferanten für US-Landwirtschaftsprodukte finden, erläutert die «Tagesschau». Darunter sind zum Beispiel Sojabohnen.
China: Hat Trump die Volksrepublik unterschätzt?
Die chinesische Regierung hat bereits während früherer Konflikte Lieferketten umgestellt: Das Land importiert seitdem zum Beispiel mehr Agrarprodukte aus Brasilien. Analysten wie Nick Marro von der Economist Intelligence Unit sehen China im Handelsstreit vorne.
Er betont, dass es für die USA deutlich schwieriger ist, Ersatz für chinesische Produkte zu finden. Auch die Exportkontrollen Chinas gewinnen an Bedeutung: Peking hat die Ausfuhr seltener Erden und wichtiger Mineralien und wie Gallium und Germanium eingeschränkt.
Diese sind für die US-Industrie unverzichtbar. Diese Massnahmen zeigen, dass China nicht nur mit Zöllen, sondern auch mit gezielten Exportstopps Druck aufbauen kann, wie «FAZ» berichtet.
Wirtschaftliche Folgen und politische Signale
Die wirtschaftlichen Folgen sind vor allen Dingen in den USA spürbar: Das Verbrauchervertrauen sinkt, während die Börsen unter Druck geraten. Tesla-Chef Elon Musk fordert laut «Washington Post», dass Trump die Zölle zurücknimmt, da sie auch US-Unternehmen treffen.
China hingegen zeigt sich wirtschaftlich stabil: Trotz Zöllen bleibt das Wirtschaftswachstum robust, wie «Tagesschau» meldet. Ökonom Gong Jiong von der Universität Peking hält es für möglich, dass China den Handelskonflikt länger durchhält als Trump.

Er sieht die chinesische Regierung in einer besseren Position, das Debakel zu überstehen, wie «ZEIT ONLINE» berichtet.
Fazit der Experten – Wer verliert weniger?
Die meisten Ökonomen sehen China gegenüber Trump im Vorteil. Zwar trifft der Zollstreit beide Seiten, doch China kann Verluste besser abfedern.
Die USA hingegen spüren die Auswirkungen direkter, da sie viele Produkte nicht ohne weiteres ersetzen können. Letztlich gewinnt im Handelskonflikt derjenige, der am wenigsten verliert.
Das scheint laut mehrere Experten derzeit China zu sein, so die «FAZ».