Credit Suisse: Aktie sinkt nach Verschiebung von Geschäftsbericht
Die Aktie von Credit Suisse gibt am Donnerstag nach. Die Verschiebung der geplanten Publikation des Geschäftsberichts ist der Grund dafür.
Das Wichtigste in Kürze
- Credit Suisse verschiebt die geplante Publikation des Geschäftsberichts.
- Grund dafür sind die erst am Vorabend eingetroffenen Kommentare der US-Börsenaufsicht.
- Am Donnerstag verlor die Aktie rund 3,7 Prozent auf 2,576 Franken.
Die Credit Suisse Aktie gibt am Donnerstag im frühen Handel deutlich nach. Die angeschlagene Grossbank gab am Morgen überraschend bekannt, dass sie die für den (heutigen) Donnerstag geplante Veröffentlichung des Geschäftsberichts verschiebt. Als Grund nannte sie erst am Vorabend eingetroffene Kommentare der US-Börsenaufsicht SEC, welche sie zunächst abklären wolle.
Die Credit Suisse Aktie verliert am Donnerstag bis 10 Uhr rund 3,7 Prozent auf 2,576 Franken. Damit notieren sie noch rund 8 Rappen über ihrem Allzeittief von 2,497 Franken. Somit hatten sie die Titel der Wochenfrist erreicht. Der Gesamtmarkt notiert gleichzeitig ebenfalls negativ (SMI -0,7 %).
Dass die Buchführung von der US-Aufsichtsbehörde infrage gestellt werde, sei wohl generell negativ zu bewerten, hiess es am Markt. Es handle sich um eine «technische» Angelegenheit. Ebenfalls ändere sich wegen der SEC-Kommentare an den bereits publizierten Geschäftsergebnissen 2022 nichts. Dies betonte die Credit Suisse in ihrer Mitteilung.
Es geht in den Kommentaren der US-Behörde um bereits früher vorgenommene Revisionen im Zusammenhang mit Aussagen zum konsolidierten Cashflow. Dabei handelt es sich um die Geschäftsjahre 2019 und 2020. Ebenfalls geht es um die damit verbundenen Kontrollprozesse. Dies berichtet die Grossbank.
Anhaltender Abwärtsdruck auf Credit Suisse Aktie
Gerade der Verweis auf die internen Kontrollen der CS macht die Analysten der RBC (Royal Bank of Canada) allerdings hellhörig. Die von der SEC angesprochenen Revisionen, die im Geschäftsbericht 2021 zu finden sind, beträfen allerdings «relativ kleine Summen». Ebenfalls seien sie zudem bereits publiziert, räumen die Analysten der kanadischen Grossbank in einem Kommentar ein.
Die Neuigkeiten verstärken den seit Wochenbeginn anhaltenden Abwärtsdruck auf die schwer gebeutelten Credit Suisse Aktie nun weiter. Am Montag war bekannt geworden, dass der langjährige Grossaktionär Harris Associates das Handtuch geworfen hat. Zudem verkaufte er sämtliche Anteile an der Grossbank.
Harris-Investmentchef David Herro hatte die Gelegenheit zur Kritik am CS-Managements wegen der Vorgehen bei der Restrukturierung genutzt. Gegenüber der «Financial Times» stellte er die Zukunft des CS-Geschäftsmodells infrage.