WEF wird indirekt von allen Schweizer Kantonen finanziert
Das WEF steht vor der Tür. Die Sicherheitskosten trägt grösstenteils die öffentliche Hand, indirekt aber auch alle anderen Kantone. Nur das WEF kommt gut weg.
Das Wichtigste in Kürze
- Vom 21. bis 24. Januar findet in Davos GR das WEF statt.
- Die Sicherheitskosten belaufen sich dabei auf rund 45 Millionen Franken.
- Getragen werden diese grossmehrheitlich von der öffentlichen Hand.
Nächste Woche öffnet das Weltwirtschaftsforum in Davos GR zum 50. Mal seine Tore. Auch dieses Jahr wieder mit dabei: Donald Trump. Der US-Präsident reist zusammen mit seiner Tochter Ivanka und Schwiegersohn Jared Kushner an.
Ranghohe Gäste, die die Sicherheitskosten in die Höhe treiben. Von 45 Millionen Franken ist in diesem Jahr die Rede. Den Grossteil davon trägt Armee, Bund und der Kanton Graubünden. Recherchen von SRF zeigen jedoch, dass sich auch andere Schweizer Kantone indirekt an den Kosten beteiligen – und zwar mit jeweils mehreren zehntausend Franken.
Denn alle Jahre wieder patrouillieren Polizisten aus der ganzen Schweiz in und um Davos. Dafür zahlt der Kanton Graubünden auch eine Entschädigung: 600 Franken für einen 24-Stunden Einsatz.
Die effektiven Kosten für die Kantone fallen allerdings deutlich höher aus. Ein Beispiel aus dem Kanton Basel-Stadt zeigt etwa: «Der Tagesansatz deckte beim WEF-Einsatz des Kantons Basel-Stadt im Jahr 2019 rund 40 Prozent der Vollkosten der Kantonspolizei Basel-Stadt.» Auf den restlichen 60 Prozent bleibt Basel selbst hocken.
Greta, Iran und Trump am WEF
Pikant: Das WEF selbst haftet nur für einen kleinen Fixbetrag von 2,25 Millionen Franken. Und das, obwohl die in Genf ansässige Stiftung über Reserven von 310 Millionen Franken verfügt. Schuld daran soll eine gemeinsame Vereinbarung mit dem Bund und dem Kanton Graubünden sein. Den Rest der Sicherheitskosten für den Privatevent – etwa 43 Millionen Franken – bezahlt also der Schweizer Steuerzahler.
Das Wirtschaftstreffen im Bündner Ferienort findet vom 21. bis 24. Januar statt. Nebst Donald Trump stehen auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg, der iranische Aussenminister Jawad Zarif sowie Prinz Charles auf der Teilnehmerliste.