EHC Thun: Ohne Trainer, aber mit Latour im Cup-Halbfinal gegen Basel
Der EHC Thun steht etwas überraschend im Halbfinal des National Cup. Mit dem EHC Basel wartet ein oberklassiger Brocken. Inspiration hat man bereits gefunden.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Donnerstag spielt der EHC Thun im Cup gegen das oberklassige Basel um den Finaleinzug.
- Trainer Daniel Steiner verfolgt das Spiel aus Finnland – weil man sich unterschätzt hat.
- Mithilfe eines prominenten Gastes will man den Favoriten aus Basel trotzdem bezwingen.
Die Halbfinals des National Cup finden mit je zwei Zweitligisten und Drittligisten statt. Einer der zwei Unterklassigen ist der EHC Thun. Am Donnerstagabend misst sich der Viertplatzierte der MyHockey League mit dem EHC Basel, dem Tabellenführer der Swiss League.
Für das Duell zwischen dem Unter- und Oberklassigen erwartet der Club wenig überraschend mehr Zuschauer als sonst. Bis zu 1500 Zuschauer dürften ins Thuner Grabengut einlaufen, heisst es auf Anfrage. Der Meisterschafts-Durchschnitt ist mit 535 Besuchern deutlich tiefer.
Eine wichtige Person wird aber nicht vor Ort sein: der Trainer.
U17-Nati statt Cup-Halbfinal
Die Berner Oberländer müssen ausgerechnet im Cup-Halbfinal ohne ihren Coach auskommen. Daniel Steiner betreut derzeit die U17-Nati in Finnland und wird deshalb nicht an der Bande stehen. Das hat sich der Club selbst eingebrockt.
Der Hintergrund: Im Sommer rechnete beim EHC Thun keiner damit, dass man in der Altjahreswoche unter den letzten vier des Cups steht. Steiner sollte mit der U17 deshalb ruhig nach Skandinavien reisen dürfen. Immerhin kann er so von neuen Erfahrungen profitieren.
Das kann er nun auch weiterhin tun – jedoch verpasst er zum Jahresende ein grosses Highlight mit seinem eigentlichen Team.
Völlig absent wird der Thuner Cheftrainer aber trotzdem nicht sein. Steiner wird den Match im Livestream verfolgen und zur Pause seine Inputs durchgeben. Als Chefs an der Bande werden Assistenztrainer Hans Bosshardt und der U20-Verantwortliche Gregory Zehnder fungieren.
Auf der Tribüne wird am Donnerstagabend auch Sport-Prominenz aus der Region seinen Platz einnehmen: Hanspeter Latour.
Den früheren Fussballtrainer hat der EHC Thun für den Halbfinal eingeladen – seine Anwesenheit soll auch symbolische Wirkung haben.
Vor 19 Jahren besiegte Latour mit dem FC Thun in der Meisterschaft den grossen FC Basel 4:1. Den meisten bleibt wohl das Läckerli-Verteilen am Folgetag in Erinnerung, als Latour und die Spieler durch die Region zogen. Nun erhofft sich auch der EHC Thun einen Sieg gegen das scheinbar übermächtige Basel.
EHC Thun ist nicht zu unterschätzen
Der Favorit aus dem Schweizer Nordwesten dürft die unterklassigen Thuner jedenfalls nicht auf die leichte Schulter nehmen. Immerhin schaltete der EHC Thun im Viertelfinal die GCK Lions aus – ebenfalls ein Swiss-League-Vertreter. Die Zürcher belegen in der zweithöchsten Schweizer Hockeyliga Platz 4.
Trotzdem will man sich in Thun keine zu grossen Versprechen machen. Das Spiel gegen den Swiss-League-Tabellenführer löse zwar «riesige Freude» aus. Man wisse nach dem GCK-Spiel auch, was es gegen einen Oberklassigen brauche. Aber nur «wenn Basel einen schlechten Tag einzieht und wir einen guten» seien die Chancen da.
Der Puck Drop auf der Kunsteisbahn Grabengut ist am Donnerstagabend um 19.09 Uhr.
Im zweiten Halbfinal duelliert sich der EHC Seewen (MyHockey League) mit dem EHC Olten (Swiss League). Beim National Cup von Swiss Ice Hockey nehmen in der Hauptrunde Teams aus der Swiss League teil. Sie treten gegen 18 Mannschaften aus Amateurligen und zwei bis vier weitere an.