EHC Thun ist gegen Frauenfeld völlig von der Rolle
Das Wichtigste in Kürze
- Nach dem Derbysieg gegen Huttwil ging es für Thun am Samstag gegen Frauenfeld weiter.
- Mit einem Sieg hätte man erneut Boden gut machen können auf die Tabellenspitze.
- Daraus wurde nichts - ganz im Gegenteil!
Weihnachtszeit im Grabengut! Die besinnliche Stimmung musste aber vorerst der engagierten Hockey-Action weichen. Der EHC Thun empfing den EHC Frauenfeld.
Mit den Ostschweizern hatten die Kyburgstädter nach der 6:3-Niederlage im September noch eine Rechnung offen. Im Vergleich zum 4:3-Sieg am Mittwoch gegen Huttwil fehlten Coach Daniel Steiner drei Akteure.
Janik Wyss fehlte gesperrt, Mathys Mojonnier und Jeremy Minder waren mit ihrem A-Lizenz-Club Martigny beschäftigt. Die Thuner machen ohne die drei Abwesenden von Beginn weg keinen guten Eindruck.
Frauenfeld früh besser
Die Gäste aus Frauenfeld kommen früh zu ersten Chancen und scheinen wiffer, motivierter und aggressiver als Thun. Insbesondere Topscorer Jan Zwissler lässt seine Klasse ein ums andere Mal aufblitzen.
Nach etwas mehr als 13 Minuten muss Thun-Goalie Stephan Küenzi ein erstes Mal hinter sich greifen. In Unterzahl lassen die Ostschweizer die Scheibe laufen und nehmen Küenzi die Sicht. Claude Schnetzer netzt im zweiten Anlauf ein.
Unmittelbar nach dem Gegentor kommen die Thuner zu einer ersten Torchance. Danach verpassen auch Fabian Boss und Nicola Christen im Zusammenspiel den Ausgleich. Kurz vor der Pause scheitert auch noch Aron Krähenbühl an Gian-Marco Bamert im Frauenfelder Tor.
Trotz der schwachen Leistung im ersten Drittel scheint die Lage alles andere als aussichtslos. Dies scheint sich der EHC Thun in der Pause auch zu denken, was sich rächt. Zu Spielmitte kommen die Ostschweizer zu ihren nächsten Topchancen.
Ein eigentlich überstandenes Powerplay führt zum 0:2. Lukas Haas kehrt von der Strafbank zurück, die Kyburgstädter bringen die Scheibe aber nicht weg. Pascal Gemperli profitiert und staubt ab.
EHC Thun am Ende chancenlos
Im Schlussdrittel vergibt Dominik Gyger nach fünf Minuten den potenziellen Ausgleichstreffer. Auf der anderen Seite folgt sogleich der nächste Nackenschlag. Wieder bringen die Berner Oberländer den Puck nicht sauber hinten raus.
Louis Hungerbühler zielt ganz genau und erhöht für den EHC Frauenfeld. Sechseinhalb Minuten vor Schluss geht Thun-Trainer Daniel Steiner volles Risiko und nimmt Küenzi raus. Mit dem sechsten Feldspieler dauert es 43 Sekunden, bis Frauenfeld ins leere Tor trifft.
Die Partie ist nun definitiv entschieden. Das 0:5 wenige Sekunden vor dem Ende ist lediglich Resultatkosmetik. Die Ostschweizer gewinnen auch in der Höhe verdient und bezwingen den EHC Thun zum zweiten Mal in dieser Saison.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel
Für die Thuner ist weniger das Resultat, als der Leistungsabfall im Vergleich zum Mittwoch bedenklich. Vielleicht ein Vorteil: Zeit zu grübeln haben die Berner Oberländer nicht wirklich.
Für den EHC Thun gibt es heuer in der Altjahreswoche keine Zeit zum Verschnaufen. Bereits am nächsten Donnerstag steht das nächste wichtige Spiel auf dem Programm.
Im heimischen Grabengut empfangen die Thuner im Cup-Halbfinal den EHC Basel aus der Swiss League. Dabei darf sicherlich eine tolle Kulisse, gute Stimmung und attraktiveres Eishockey erwartet werden.