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«We, Myself & Why»: SRF streicht feministischen Kanal trotz Petition

Lina Schlup
Lina Schlup

Zürich,

SRF streicht den feministischen Account «We, Myself & Why». Das sorgt für Kritik – auch aus der Politik. Der Sender hält aber am Entscheid fest.

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Psychologin Stephanie Karrer klärt über komplexe Themen auf. - SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Zuge der Sparmassnahmen streicht SRF den Kanal «We, Myself & Why».
  • Das sorgt für Kritik – eine Gegenpetition hat weit über 4000 Unterschriften.
  • SRF hält trotzdem am Entscheid fest, wie der Sender Nau.ch erklärt.

Die Petition für «We, Myself & Why» stösst bei SRF auf taube Ohren.

Was ist passiert? Am Montag machte SRF seine Sparmassnahmen publik. 75 Vollzeitstellen werden abgebaut. Und auch auf den Social-Media-Plattformen sind die Massnahmen zu spüren.

SRF setzt künftig auf die Marken «SRF Impact», «Bounce» und «Studio 404». Gestrichen werden andere Kanäle wie der feministische Account «We, Myself & Why».

Insgesamt werden bei dieser Fokussierung fünf Vollzeitstellen abgebaut.

SRF löscht Kanal – Aufschrei

Im Netz sorgte das für heftige Reaktionen. Und sogar aus der Politik gab es Kritik.

Auch die SP-Nationalrätinnen Anna Rosenwasser (34) und Tamara Funiciello (34) machen auf Instagram Lärm für den feministischen Kanal.

Die SP Frauen teilten nach der Verkündung eine kritische Stellungnahme zur Medienvielfalt in der Schweiz. Der Kanal sei das einzige Angebot von SRF, das sich an FINTA-Personen (Frauen, inter-, non-binäre, trans und agender Menschen) richtet.

Dass SRF ausgerechnet hier spart, stösst auf Unverständnis. Die SP Frauen werfen dem Sender ein «völlig falsches Verständnis von gesellschaftlicher Relevanz» vor.

Petition hat über 4000 Unterschriften

Aktivistin Anne-Sophie Keller (34) hat eine Petition gestartet, die Stand Freitagnachmittag schon über 4200 Unterschriften hat. Und das nur knapp 24 Stunden nach der Erstellung.

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Die Petition hat weit über 4000 Unterschriften. - Screenshot / Campax

«‹We, Myself & Why› muss bleiben», fordern die Unterzeichnenden und wenden sich direkt an die SRF-Chefetage.

SRF: «Entscheid ist definitiv»

Jetzt äussert sich SRF zur Petition. Gegenüber Nau.ch sagt der Sender, man habe die Petition zur Rettung des Kanals «zur Kenntnis genommen».

Aber: «Die Entscheidung, den Kanal einzustellen, wurde im Rahmen umfassender Sparmassnahmen getroffen, um bei SRF ein finanzielles Defizit ab 2025 zu vermeiden. Dieser Entscheid ist definitiv.»

Was hältst du von den Sparmassnahmen von SRF?

Manuela Diethelm, Abteilungsleiterin Unterhaltung a.i., erklärt den Schritt so: «Aktuell haben wir für Junge zu viele Angebote auf Drittplattformen, die nicht die gewünschte Wirkung erzielen. Deshalb fokussieren wir künftig auf weniger, dafür finanziell und personell gut ausgestattete Formate und neue Angebote für Play SRF.»

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SRF hat seine Sparmassnahmen bekannt gegeben. - keystone

So könne das Angebot «ausgebaut und weiterentwickelt» werden.

Ziel sei es, die junge Zielgruppe noch besser zu erreichen. «Dazu gehören selbstverständlich auch Themen, welche junge Frauen beschäftigen», betont Manuela Diethelm. Diese Themen blieben für SRF wichtig und würden Platz innerhalb von anderen Marken und Formaten finden.

«We, Myself and Why»-Team bedankt sich für Unterstützung

Das Team von «We, Myself and Why» hat sich mittlerweile bei den treuen Followerinnen und Followern bedankt. «Danke für eure unzähligen lieben Nachrichten.» Sie wären traurig über den Entscheid von Arbeitgeber SRF.

Der Kanal wurde im März 2021 erstellt und fokussiert sich auf Themen, die junge Frauen und andere FINTA-Personen bewegen.

Der Account hatte Anfang Woche noch 25'000 Follower – mittlerweile sind es über 29'000.

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