Sean «Diddy» Combs wegen Sexhandel angeklagt

Der US-Rapper Sean «Diddy» Combs wird des Menschenhandels und der organisierten Kriminalität beschuldigt.

Sean «Diddy» Combs ist in New York festgenommen worden. (Archivbild) - Jordan Strauss/Invision/AP/dpa

Dem festgenommenen US-Rapper Sean «Diddy» Combs werden Menschenhandel für Sex und organisierte Kriminalität vorgeworfen. Aus der Anklageschrift geht hervor, dass Combs über Jahrzehnte Frauen missbraucht, bedroht und genötigt haben soll, seine sexuellen Wünsche zu erfüllen und danach zu schweigen, um seinen Ruf zu wahren. Er habe eine «kriminelle Unternehmung» betrieben, um sein Handeln zu verschleiern und darauf vertraut, dass seine Mitarbeiter ihn unterstützen.

Combs werde auf «nicht schuldig» plädieren, sagte sein Anwalt Marc Agnifilo am Dienstagmorgen Medienvertretern. Der 54-Jährige war am Montagabend (Ortszeit) laut einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft in New York festgenommen worden. Er sei aus einem Hotel in Manhattan abgeführt worden.

Anwälte nehmen Combs in Schutz

Combs Anwalt sprach von einer «ungerechten» Strafverfolgung durch die US-Staatsanwaltschaft. Combs habe mit den Behörden kooperiert und sich angesichts der erwarteten Anklage freiwillig nach New York begeben. Agnifilo bezeichnete seinen Mandanten als «unschuldigen Mann», der sich darauf freue, seinen Namen vor Gericht reinzuwaschen.

Er beschrieb Combs zudem als Musik-Ikone, Geschäftsmann und «liebevollen Familienvater». Er sei ein Mensch mit Fehlern, aber kein Straftäter. Gegen Combs («Bad Boy for Life», «I'll Be Missing You») liegen seit dem vorigen Jahr mehrere Zivilklagen wegen Vergewaltigung und Missbrauch vor.

Vorwürfe gegen Combs

Im März sorgten Razzien in Los Angeles und in Miami für Schlagzeilen. US-Ermittler durchsuchten dort Häuser des Rappers. Im Mai veröffentlichte CNN ein Video, auf dem angeblich zu sehen war, wie Combs 2016 seine damalige Freundin Cassie Ventura in einem Hotel angreift.

Der Rapper hatte daraufhin öffentlich um Entschuldigung gebeten. Die Sängerin hatte dem Musiker 2023 in einer Zivilklage unter anderem sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung, Einschüchterung und körperliche Gewalt während ihrer langjährigen Beziehung vorgeworfen. Es kam nicht zu einem Prozess, sondern zu einem Vergleich. Combs wies die Vorwürfe damals zurück.