Ukraine Krieg: Briten-Expat weigert sich, Land zu verlassen

Der Ukraine-Krieg eskaliert: In der Nacht auf Donnerstag begann die russische Invasion. Ein Briten-Auswanderer weigert sich, das Land zu verlassen.

Ein zerstörtes Gebäude in Kiew. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Brite Thomas Jones heiratete 2016 eine Ukrainerin und lebt in Lemberg.
  • Jones weigert sich, das Land ohne seine Frau Iryna zu verlassen.
  • Die bekommt trotz Anstrengungen kein Briten-Visa.

Die Lage in der Ukraine eskaliert. In der Nacht auf heute Donnerstag hat Präsident Wladimir Putin (69) den Angriff begonnen.

Einer erlebt die Situation hautnah mit: der Brite Thomas Jones (52). Der Londoner zog im Juni 2015 nach Lemberg, eine Stadt im Westen des Landes. Er leitet hier eine Sprachschule.

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2016 heiratete er seine ukrainische Frau Iryna (47) und adoptierte deren Sohn Stanislav (heute 18). Der Teenager studiert derzeit in Polen.

Jones fühlt sich von der britischen Regierung «im Stich gelassen». Grund: Man mache es ihm sehr schwer, ein Visum für seine Gattin zu bekommen. Dies trotz Versprechen, dass man den Auswanderern schnellstmöglich helfen werde.

Ukraine Krieg: «Kiew ist gefährlicher Ort»

Gegenüber dem «Express» klagt er: «Die Hilfe wurde angeboten, aber nicht gegeben. Ich bin wütend, dass nicht viel Hilfe geleistet wird.» Immer wieder versucht er die britische Botschaft telefonisch zu erreichen – ohne Erfolg.

Eine Reise nach Kiew, wo die Visen ausgestellt werden, ist für Jones zu gefährlich. «Kiew ist ein sehr gefährlicher und Ort. Ich möchte nicht dort sein, wenn Bomben fallen.»

Explosionen waren in der Nacht auf Donnerstag von Kiew aus sichtbar. - Screenshot Twitter / @MartinGlasenapp

Der Brite weigert sich trotz dringenden Aufforderungen, das Land ohne seine Frau zu verlassen. Notfalls will er mit ihr für kurze Zeit in ein EU-Land fliehen.

Jones: «Ich möchte aber natürlich nach England gehen. Ich will doch nur meine Familie in Sicherheit bringen und habe Freunde und Familie in England. Ich kann alles selber arrangieren und habe schon eine Unterkunft organisiert.»

Beim britischen Innenministerium bittet man den 52-Jährigen um Geduld. Man arbeite «rund um die Uhr» an den Visaanträgen.