AHV erhöht Stimmbeteiligung bei Abstimmung
Die Initiativen zur AHV und Massentierhaltung erhöhen die Stimmbeteiligung im Jahr 2022. Bei der Abstimmung wird es aber kaum zu Rekordwerten kommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Über die AHV 21, die Tierhaltung und die Verrechnungssteuer wird am Sonntag abgestimmt.
- Bisher gingen mehr Stimmen ein, als bei den letzten Abstimmungen des Jahres.
- Doch die Zahlen zeigen auch, dass keine Rekord-Stimmbeteiligung zu erwarten ist.
Der Abstimmungssonntag naht. Die Stimmbevölkerung befindet auf eidgenössischer Ebene über die AHV 21, die Massentierhaltung und die Verrechnungssteuer. Im ganzen Land haben Früh-Entschlossene ihre Stimme bereits per Post eingereicht.
Die Zwischenstände zeigen, dass die Stimmbeteiligung wahrscheinlich höher sein wird als bei den ersten zwei Abstimmungen des Jahres. Die Werte des letzten Urnengangs 2021 werden wohl nicht erreicht. Allerdings hatte vor allem das Covid-Gesetz ausserordentlich stark mobilisiert, die Beteiligung war die vierthöchste seit der Einführung des Frauenstimmrechts.
Gemeinden melden höhere Quoten als im Mai
In der Stadt Bern beispielsweise liegt die Quote neun Tage vor dem Abstimmungssonntag bei 23,5 Prozent. Bei der letzten Abstimmung im Mai lag sie erst bei 19,1 Prozent, im Februar bei 21,7 Prozent. Vor fast einem Jahr, als es um das Covid-Gesetz ging, lag sie mit 30,9 Prozent weit darüber.
Die Stadt Zürich weist am Montag – somit sechs Tage vor dem Urnengang – eine Beteiligung von 25,5 Prozent aus. Die verbesserte Erhebungsmethode lasse keine Vergleiche mit früherer Abstimmungen zu. Der Stimmbeteiligungsbarometer der Stadt St. Gallen steht am selben Tag bei 27,9 Prozent.
In der Stadt Aarau gaben 29,3 Prozent der Berechtigten bereits ihre Stimme ab. Nach einem identischen Zwischenergebnis im Februar resultierte eine Stimmbeteiligung von 50,8 Prozent. Im Mai hatten zu diesem Zeitpunkt weniger Couverts die Gemeinde erreicht (24,5 Prozent), im November 2021 viel mehr (38,6 Prozent).
Die Mobilisierung gelingt auch in der Romandie besser als noch im Mai. So erreichten in Genf sechs Tage vor der Abstimmung bereits 25,4 Prozent aller Stimmcouverts die Behörden. Vor vier Monaten waren es noch 21,7 Prozent.
Stimmbeteiligung auch ausserhalb der Ballungszentren hoch
Auch kleinere Gemeinden melden bereits eine erhöhte Stimmbeteiligung. Die St. Galler Gemeinde Rapperswil-Jona meldet auf Twitter 26 Prozent, ein Plus von 5 Prozent gegenüber Mai.
Die Gemeinde Liestal BL hat bereits 2184 Couverts gezählt. Am Montag vor der Abstimmung im Mai waren es erst 1941, im Februar sogar nur 1890.
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Die Stichproben zeichnen quer über die ganze Schweiz somit das gleiche Bild: Die vier Vorlagen mobilisieren die Stimmbevölkerung besser als die beiden Abstimmungen, die 2022 bereits über die Bühne gegangen sind. Wer davon profitiert, zeigt sich am 25. September.