Donald Trump: Diese Schweizer Firmen spüren seine Zölle schon jetzt
Ab heute gelten die neuen Zölle von Donald Trump. Die 31-Prozent-Zölle drohen Schweizer Chocolatiers schon jetzt das Weihnachtsgeschäft zu verhageln.

Das Wichtigste in Kürze
- Die neuen US-Zölle treffen die Schweizer Exportwirtschaft hart.
- Es leiden vor allem kleinere KMU, die nicht in den USA produzieren.
- Für Schweizer Chocolatiers ergibt sich ein Nachteil gegenüber der Konkurrenz aus der EU.
Seit 06.01 Uhr am heutigen Mittwochmorgen gelten die von US-Präsident Donald Trump angekündigten neuen Zölle. 31 Prozent werden auf Produkte aus der Schweiz erhoben.
Pharmaprodukte, die zu unseren wichtigsten Exportgütern zählen, sind jedoch vorerst von dieser Regel ausgenommen. Doch das könnte sich bald ändern. Trump zufolge soll die Pharmaindustrie in einem Ausmass, «wie man es noch nie zuvor gesehen hat», mit Zöllen belegt werden.
Andere Firmen leiden schon jetzt unter Trumps Zoll-Hammer. Die Schweiz exportiert neben Medikamenten unter anderem auch Schokolade, Käse, Uhren, Maschinen und Kleider in die USA. Folglich sind diese Branchen von den hohen Zöllen betroffen.
Vor allem kleinere Chocolatiers betroffen
Für die Schweizer Schokoladenindustrie sind die USA ein wichtiger Exportmarkt.
«Rund sieben Prozent der Schweizer Schokoladenexporte gehen in die USA.» Das sagt Roger Wehrli, Direktor der Branchenverbände Chocosuisse und Biscosuisse gegenüber SRF.
«Betroffen von den Zöllen sind vor allem kleinere Chocolatiers, die in der Schweiz produzieren und keine Fabriken in den USA haben.»
Grosse Schweizer Unternehmen produzieren generell ihre Ware oftmals auf der anderen Seite des grossen Teichs. Somit dürfte die neue Zoll-Situation für sie einfacher sein als für kleine KMU.
Zu den kleineren Schokoladenherstellern, die in die USA exportieren, zählen gemäss dem Sender Felchlin aus dem Kanton Schwyz oder Läderach aus Glarus.
Weihnachtsgeschäft in Gefahr?
Die neuen Zölle treffen die Schweizer Schokoladenindustrie mitten in den Vorbereitungen für das Weihnachtsgeschäft. Ostern steht zwar vor der Tür – die Schoggihasen liegen Wehrli zufolge jedoch schon lange in den Regalen der US-Supermärkte.
Anders steht es um die Samichläuse. Im Hinblick auf Weihnachten bereiten die neuen US-Zölle der Branche viel Unsicherheit.

Die Zölle bescheren den Schweizer Schoggiherstellern zudem einen Nachteil im Vergleich zur Konkurrenz aus der EU. Denn während auf unsere Schokolade ein Zollsatz von 31 Prozent erhoben wird, beträgt derjenige für die EU-Länder lediglich 20 Prozent.
Daraus ergibt sich ein Wettbewerbsvorteil für Schokoladenhersteller aus der EU, so Chocosuisse.
Zölle «schaffen erhebliche Unsicherheit»
Doch nicht nur für die Schokoladenindustrie sind Trumps Zölle eine Herausforderung. Laut einer Umfrage des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse schlagen die Tarife bei rund der Hälfte der Unternehmen negativ durch.
Knapp ein Fünftel der befragten Firmen sei sehr stark negativ und 30 Prozent stark negativ betroffen. Auf der anderen Seite meldete knapp ein Viertel der Unternehmen, dass die neuen Zölle sie gar nicht negativ tangieren würden.
Die Zölle von 31 Prozent würden die Schweizer Exportwirtschaft hart treffen. «Sie schaffen erhebliche Unsicherheit und verschlechtern die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Unternehmen», so der Dachverband.
Die Hälfte der befragten Branchen und Unternehmen rechnen aufgrund der hohen US-Zölle auf Schweizer Produkte mit einem Nachfragerückgang. Sowohl bei Konsumenten als auch bei Geschäftskunden.
An der nicht repräsentativen Economiesuisse-Umfrage nahmen 94 Firmen und Branchenverbände teil. Sie wurde am 3. und 4. April durchgeführt.