Donald Trump: So reagierten Clinton & Co. auf Wahl-Niederlage
Bisher hat sich Donald Trump geweigert, mit einer Concession Speech die Wahl zu akzeptieren. Dabei wurde diese auch in knapperen Angelegenheiten durchgeführt.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag haben die US-Medien Joe Biden zum Wahlsieger erklärt.
- Der amtierende US-Präsident Donald Trump weigert sich bisher, diese Wahl anzuerkennen.
- Die von Trump bisher nicht gehaltene Concession Speech gehört zum System in den USA.
Auch rund fünf Tage, nachdem die US-Medien Joe Bidens Sieg verkündet haben, will Donald Trump seine Niederlage nicht eingestehen. Der noch amtierende US-Präsident hat immer noch keine Concession Speech gehalten.
Dabei ist diese nach dem Ausruf des Siegers durch die Medien üblich. Mit der Concession Speech akzeptiert ein unterlegener Präsidentschaftskandidat seine Niederlage. Und gratuliert gleichzeitig meist dem Sieger.
Bis die offiziellen Resultate durch die Stimmabgabe der Elektoren bestätigt werden, verstreichen nämlich noch viele Tage. Mit dem Eingeständnis der Niederlage sorgt ein Kandidat somit auch für Gewissheit in der Bevölkerung.
Wie Beispiele aus früheren Wahlen zeigen, ist eine Concession Speech zu halten nicht immer einfach. Bisher konnten sich aber alle Kandidaten, die eine Wahl verloren haben, zu diesem Schritt bewegen.
Clinton muss Niederlage gegen Donald Trump verdauen
Die letzte Person, die sich nach einer Wahlniederlage ans Volk wenden musste, war Hillary Clinton 2016. Das Verhalten Clintons stiess auf Kritik, weil sie nicht direkt nach Bekanntgabe ihrer Niederlage vor ihre Anhänger trat. Clinton musste die überraschende Niederlage wohl verdauen, denn aus den Umfragen ging sie noch als klare Siegerin hervor.
Am darauffolgenden Tag zeigte sie sich als faire Verliererin und bot Donald Trump ihre Hilfe an, das Land zu gestalten. Und dies, obwohl noch Neuauszählungen in Pennsylvania, Michigan und Wisconsin ausstanden.
McCain beruhigt buhende Anhänger
8 Jahre zuvor war es der republikanische Senator John McCain , der seine Niederlage einräumen musste. Kurz nach dem Erscheinen der ersten Ergebnisse der Ostküstenstaaten sprach er in Arizona zu den Wählern. Er zeigte sich, wie man es von dem Republikaner gewohnt war, von einer sehr respektvollen Seite.
Als McCain den Namen des Siegers, Barack Obama, erwähnte, begannen einige zu buhen. Der vor zwei Jahren verstorbene Senator hob schlichtend die Hände. Das amerikanische Volk habe gesprochen, «und es sprach deutlich». Er appellierte an eine parteiübergreifende Zusammenarbeit und zollte Barack Obama seinen Respekt.
Der letzte abgewählte Präsident: George H. W. Bush
«Nun, so sehe ich es, so sehen wir es. Und so sollte es auch das Land sehen, dass das Volk gesprochen hat. Und wir die Majestät des demokratischen Systems respektieren.»
Mit diesen Worten begann George H. W. Bush seine Concession Speech.
Er ist bisher der letzte US-Präsident, dem das Volk eine zweite Amtszeit verweigerte. Vor der Amtsübergabe würden die beiden Teams stark zusammenarbeiten, dass eine erfolgreiche Transition stattfinden könne. «Denn Amerika muss immer an erster Stelle kommen», sagte Bush.
Auch Al Gore akzeptiert Wahl, Urteil aber nicht
Sein Sohn, George W., schaffte acht Jahre später die Wahl ins Weisse Haus. Bis sein Gegner Al Gore die Wahlniederlage akzeptierte, verging mehr als einen Monat.
So lange dauerte die Stimmauszählung im damals entscheidenden Bundesstaat Florida. Erst als der republikanisch dominierte Supreme Court entschied, eine erneute Nachzählung in Florida zu verbieten, wurde Bush zum Sieger erklärt.
Das Urteil sorgte Land auf, Land ab für Proteste und Kritik. Doch Gore akzeptierte die Niederlage, und auch er konnte sich überwinden und George W. Bush zum Sieg gratulieren.
«Es besteht kein Zweifel, ich bin zwar mit der Entscheidung des Gerichts nicht einverstanden, akzeptiere sie aber», sagte Gore. Er wollte sein Land vor einer weiteren Zerreissprobe bewahren.