Bayern München: Transfer-Stunk trotz Sieg in Gladbach

Eigentlich hätte man bei Bayern München allen Grund zum Feiern. Am Samstag gelingt der erste Sieg seit über vier Jahren beim Angstgegner Mönchengladbach. Doch der unbefriedigende «Deadline-Day» beschäftigt den Rekordmeister immer noch. Und sorgt für Zündstoff!

In letzter Sekunde war die fest eingeplante Verpflichtung von João Palhinha von Fulham noch geplatzt. Der defensive Mittelfeldspieler war ein Wunschkandidat von Trainer Thomas Tuchel. «Das ist super, super schade», sagte der Bayern-Coach, der nach eigener Aussage den Freitag «ungläubig» verfolgt hatte.

Generell hadert Tuchel mit der Kaderbreite, auch auf der Position des Rechtsverteidigers. «Wir sind dünner geworden im Vergleich zur letzten Saison», so Tuchel. «Es ist ein gutes Kader, aber auf manchen Positionen auch ein bisschen mutig.»

Bayern-Boss Jan-Christian Dreesen kontert – und das nicht gerade zimperlich. «Ich finde immer noch, dass unser Kader erstklassig besetzt ist. Tuchel muss jetzt etwas kreativer sein, das ist sein Job.» Man dürfe nicht vergessen, dass man in diesen Situationen auch schon grosse Talente hervorgebracht habe.

Nach dem 2:1-Sieg in Mönchengladbach äussern sich auch die Profis von Bayern München. Auch die sind mit der Kaderbreite nicht wirklich zufrieden: «Natürlich darf da jetzt nicht so viel passieren», sagt Goalie Sven Ulreich und Joshua Kimmich warnt: «Wenn man viele Verletzte hat, wird es eng.»

Und Leon Goretzka erklärt: «Es ist ja offensichtlich, dass es nicht so gelaufen ist, wie sich der Verein das vorgestellt hat.»

Am Freitag in einer Woche wartet der erste grosse Prüfstein auf die Bayern. Co-Leader Leverkusen reist nach München. Das Team von Granit Xhaka ist in Topform und könnte für den Rekordmeister zum echten Herausforderer werden.