Kölns Horror-Szenario ist wahrscheinlich geworden

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Deutschland,

Die Kölner bleiben vor dem Saison-Finale auf dem direkten Abstiegsplatz und sind auf Schützenhilfe angewiesen. Die eigene Aufgabe ist vermeintlich leicht - aber tückisch.

Nach dem 0:0 der Kölner bei Hertha BSC ist der FC unter Druck. Foto: Soeren Stache/dpa-Pool/dpa
Nach dem 0:0 der Kölner bei Hertha BSC ist der FC unter Druck. Foto: Soeren Stache/dpa-Pool/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Es ist seit Monaten das Horror-Szenario unter Fans des 1. FC Köln.

Am letzten Spieltag, möglicherweise noch durch ein spätes Tor gegen den FC Schalke 04, Arm in Arm mit den Schalkern abzusteigen.

«Das wäre grausam», sagte nach dem 0:0 bei Hertha BSC Torhüter Timo Horn, seit 2002 im Verein und mit dem FC schon je zweimal auf- und abgestiegen. Nun steht der letzte Spieltag an. Und das Szenario ist ein durchaus wahrscheinliches geworden. Als Vorletzter gehen die Kölner in das Duell mit den als Absteiger feststehenden Schalkern.

Trainer Friedhelm Funkel, der den FC Mitte April schon auf Rang 17 übernahm, will das Ganze aber eher als Chance betrachten. «Ich habe zu Beginn gesagt: Unser Ziel ist es, am 34. Spieltag die Möglichkeit zu haben, mit einem Sieg die Klasse zu halten», sagte der 67-Jährige.

Ganz so einfach ist es aber nicht. «Ich weiss, dass wir es nicht mehr in der eigenen Hand haben», räumte Funkel ein: «Das ist ein echtes Endspiel. Ich mag den Ausdruck nicht, aber wir müssen gewinnen.» Und dann noch auf Schützenhilfe hoffen. Ausgerechnet vom Erzrivalen Mönchengladbach in Bremen und den um Geschäftsführer Alexander Wehrle werbenden Stuttgartern gegen Bielefeld. «Ich glaube, dass es den Kölner Fans nächste Woche erlaubt ist, Borussia Mönchengladbach die Daumen zu drücken», sagte Funkel mit einem Augenzwinkern. «Ein bisschen Schützenhilfe wäre schon prima», sagte Horn.

Dabei hoffen die Kölner auf zumindest 500 Zuschauer. «Wir sind permanent in Gesprächen mit den Ämtern und werden die in dieser Woche intensivieren», sagte Geschäftsführer Alexander Wehrle der «Bild»-Zeitung: «Theoretisch haben wir eine Chance, vor Fans zu spielen, dafür muss der Inzidenzwert eine Woche lang konstant unter 100 sein.» Am Sonntag lag er in Köln bei 89,8.

Funkel erinnerte an das Szenario der Vorsaison. «Vielleicht ist es ja wie letztes Jahr, als der 17. noch auf Rang 16 vorgerückt ist.» Das Szenario ist allen Beteiligten vertraut. Es waren die nun auf 16 startenden Bremer, durch ein 6:1 gegen Köln, und am Ende stieg Düsseldorf ab, wo Funkel vier Monate vorher beurlaubt wurde.

Am meisten Hoffnung würde eigentlich der Gegner machen. Das abgeschlagene Schlusslicht zu unterschätzen «kann aber trügerisch sein», sagte Sportchef Horst Heldt: «Den Fehler darf man auf keinen Fall machen.» Zumal die Schalker ausgerechnet jetzt durch das 4:3 gegen Frankfurt ein Lebenszeichen sendeten und mit einem weiteren Sieg den «Rekord» als schlechtester Absteiger seit Einführung der Drei-Punkte-Regel verhindern würden.

Auch Funkel mahnte deshalb: «Schalke ist stabiler geworden. Vier Tore gegen eine Mannschaft, die in die Champions League wollte, sind Warnung genug, dieses Spiel sehr ernst zu nehmen.» Doch Heldt ist sich sicher: «Wenn wir unser Endspiel gewinnen, bleiben wir drin.»

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