Ukraine Krieg: Russischer Ex-Sion-Goalie hilft geflüchtetem Profi

Wegen dem Ukraine-Krieg muss Kyrylo Melichenko (22) seine Heimat verlassen. Der Fussball-Profi kommt kurzerhand bei Dynamo Dresden in der 2. Bundesliga unter.

Ist aus dem Ukraine-Krieg geflüchtet: Der Rechtsverteidiger Kyrylo Melichenko hält sich bei Dynamo Dresden fit. - instagram/sgdynamodresden

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit über einer Woche trainiert Kyrylo Melichenko (22) bei Dynamo Dresden.
  • Eigentlich spielt der Verteidiger beim FK Mariupol in der höchsten ukrainischen Liga.
  • In Deutschland kann er auf die Unterstützung von Anton Mitryushkin (26) zählen.
  • Der Russe ist Torwart bei Dresden und ehemaliger Spieler des FC Sion.

Vergangene Woche meldet Dynamo Dresden, dass der Club einen Spieler aus der Ukraine aufnimmt. «Der 22-jährige Rechtsverteidiger Kyrylo Melichenko gehört dem FK Mariupol an», schreibt der Verein auf Instagram.

«Mariupol liegt in Schutt und Asche»

Wegen dem Ukraine-Krieg muss dieser flüchten, beim Tabellensechzehnten der zweiten Bundesliga hält er sich fit. Das Trainingsgelände in Mariupol sei «nahezu vollständig zerstört» worden, schreibt Dynamo.

Kyrylo Melichenko (l.) im Trikot des FK Mariupol. Das Bild stammt aus dem Trainingslager aus der Türkei, bevor der Ukraine-Krieg ausgebrochen ist. - instagram/mariupolfc

Gegenüber «Bild» schildert Kyrylo Melichenko seine turbulenten letzten Wochen. «Mariupol, wo wir gelebt haben und wo ich Fussball spielte, liegt in Schutt und Asche. Auch unsere Wohnung ist ausgebrannt», sagt er.

Im Januar befindet sich der Abwehrspieler mit seinem Club im Trainingslager in der Türkei. «Wir waren auf dem Rückweg, da kam die Info, dass wir nicht zurück in die Ukraine fliegen könnten. Weil der Luftraum schon gesperrt war», so Melichenko. Später hiess es, man solle sich irgendwo in Europa fit halten.

Ukraine-Krieg: Ex-Sion-Goalie Mitryushkin hilft

Bei den Dresdnern kann Melinchenko ausgerechnet auf die Hilfe eines Russen zählen. Anton Mitryushkin ist Torwart, spielt seit Sommer bei Dynamo. «Zu ihm kann ich mit allen Problemen kommen», sagt der Profi aus der Ukraine.

Mitryushkin hat eine Vergangenheit in der Schweiz. 2016 wechselt er von Spartak Moskau zum FC Sion. Im Wallis bleibt er vier Jahre, macht insgesamt 76 Spiele.

2017 steht er mit den Sittenern im Cupfinal gegen Basel (0:3). Im Oktober 2020 zieht es den 26-Jährigen nach Deutschland. Über Fortuna Düsseldorf landet er im vergangenen Sommer schliesslich in Dresden.

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