Mercedes: Extreme Seitenkästen sorgen für hitzige Diskussionen

Gerade einmal vier Testtage hat die Formel 1 in der neuen Saison absolviert, schon gibt es den ersten Aufreger – die extremen Seitenkästen am neuen Mercedes.

Der Mercedes W13 fährt in Bahrain praktisch ohne Seitenkästen. - Twitter/@AlbertFabrega

Das Wichtigste in Kürze

  • Die neuen Seitenkästen von Mercedes sorgen beim Test in Bahrain für Aufruhr.
  • Red-Bull-Teamchef Christian Horner äusserte schon heftige Kritik.
  • Formel-1-Sportdirektor Ross Brawn hält die Lösung für legal – und ist beeindruckt.

Sind sie legal, sind sie es nicht – und bringen sie überhaupt einen Vorteil? Beim Test-Auftakt der Formel 1 in Bahrain hat Mercedes ein radikales Seitenkasten-Konzept enthüllt. Der neue W13 kommt praktisch ganz ohne die typischen Kühl-Konstruktionen aus.

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Die möglichen Vorteile sind umfassend: Geringerer Luftwiderstand, bessere Anströmung am Heck, bessere Fahrzeugbalance. Kein Wunder also, dass die radikale Lösung das Fahrerlager in Bahrain auf Trab hält.

Red-Bull-Teamchef kritisiert Mercedes-Seitenkästen

Selbst Red-Bull-Teamchef Christian Horner verlor kurz die Fassung: Gegenüber «Auto, Motor und Sport» zog er die Legalität der Seitenkästen in Frage. Red Bull dementierte das Statement – nur um es dann zwar anzuerkennen, aber nicht als offizielle Meinung.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner kommentiert die Seitenkästen von Mercedes – aber nicht offiziell. - Screenshot Twitter

Selbst Formel-1-Sportchef Ross Brawn gesteht, dass die Mercedes-Entwicklung unerwartet kommt. «Dieses Konzept haben wir nicht vorausgesehen», so der Ex-Mercedes-Teamchef. «Es ist eine sehr extreme Interpretation der neuen Regeln.»

Ross Brawn, Motorsport-Direktor der Formel 1. - Keystone

Es sei unvermeidbar, dass es zu einer Debatte komme, so Brawn. «Die Teams wollen sichergehen, dass niemand die Regeln auf eine Art auslegt, die sie für inkorrekt halten. Also rechne ich damit, dass darüber in den nächsten Tagen hitzig debattiert wird.»

Mercedes wohl nicht illegal – zumindest noch nicht

Für illegal hält er die neuen Seitenkästen am Mercedes nicht – zumindest auf den ersten Blick. «Aber natürlich kann ein Team kommen und einen Protest einlegen, den die FIA nicht bedacht hat. Dann hat man ein Problem», so Brawn.

Lewis Hamilton (Mercedes) bei den Vorsaison-Testfahrten der Formel 1 in Bahrain. - dpa

Ausgeschlossen ist es nicht, dass die Mercedes-Lösung noch im Lauf der Saison für illegal erklärt wird. «Einige der Lösungen haben wir so nicht erwartet. Wir werden sie genauer untersuchen und sicherstellen, dass sie den Sinn der neuen Regeln nicht untergraben.»