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Kia EV6 AWD GT-Line: der Pausen-Verkürzer

Axel Linther
Axel Linther

Deutschland,

Der Kia EV6 AWD GT-Line räumt das Ladeproblem der Elektroautos ganz locker zur Seite. Auch sonst überrascht der 325PS-Stromer auf der ersten Fahrt.

Kia EV6 AWD GT-Line
Der Kia EV6 AWD GT-Line stellte im ersten Test einen neuen Laderekord auf - Kia

Das Wichtigste in Kürze

  • Familien-Limousine mit 325PS aus zwei Motoren
  • Geräumiger Innenraum und zwei Kofferräume mit bis zu 1300 Litern
  • 800V-Technik sorgt für Rekordgeschwindigkeiten beim Nachladen

Der Mutterkonzern von Kia, die Hyundai Motor Group, baut ihr Elektroflotte mit hohem Tempo aus. Auf der vom Ioniq 5 bekannten E-GMP-Plattform ist nun auch der erste Kia auf den Markt gekommen. Wir waren mit dem Kia EV6 AWD GT-Line auf erster Probefahrt.

Das Modellportfolio des EV6 startet beim Heckantrieb-Modell mit 58kWh-Batterie und 125kW. Darüber rangiert der Long Range RWD, ebenfalls mit Heckantrieb, aber grosser 77kWh-Batterie. Vorerst die Spitze markiert das von uns gefahrene Modell. Der Kia EV6 AWD GT-Line kommt mit seinen zwei Motoren nicht nur mit Allrad, sondern auch 239kW.

Die 325PS sorgen für viel Fahrfreude

Kia EV6 AWD GT-Line
Mit 325PS und hecklastiger Momentenverteilung sorgt der Kia EV6 AWD GT-Line für viel Fahrspass - Kia

In alter Währung sind es immerhin 325PS, die der Kia EV6 AWD GT-Line auf beide Achsen verteilt. Dabei ist der Heckmotor mit 168kW sogar mehr als doppelt so stark. Beim ambitionierten Fahren ist das ein echter Vorteil, den seine Entwickler gekonnt herausgearbeitet haben.

Denn im Vergleich zum eher Design-orientierten Zwilling will der Kia EV6 AWD GT-Line sportliche orientierte Fahrer ansprechen. Schon seine geduckte Optik, die kraftvolle Modellierung und der konzentrierte Blick der LED-Scheinwerfer zeugt von dieser Ausrichtung. Auch im Interieur setzt sich dieser Eindruck fort.

Zwar verfügt der EV6 über die gleichen Zutaten in Sachen Funktionalität und Infotainment, doch er wirkt mehr wie ein Massanzug. Alles passt perfekt, aber man hat nicht unbedingt fürstlich Platz. Dafür fühlt man sich dem Auto näher verbunden. Auf der Strasse ist das ein grosser Vorteil.

Ein Elektroauto, das nicht nur zum Sparen taugt

Kia EV6 AWD GT-Line
Der Kia verfügt über ein eher fahrerorientiertes Cockpit im Vergleich zum Ioniq 5 - Kia

Dort sorgen die Talente von Antrieb und Fahrwerk allerdings für einen kleinen Zielkonflikt. Denn wer die Leistung häufig abruft, der verbraucht deutlich mehr als angegeben. Und die neuen E-GMP-Stromer scheinen nicht unbedingt zu den sparsamsten Elektroautos zu gehören. Auf der ersten Testrunde kamen wir auf gut 23kWh/100km, was 5kWh/100km mehr als dem Normwert entspricht.

Doch auch hier hat Kia vorgesorgt. Denn dank 800V-Architektur lädt der Kia EV6 AWD GT-Line so schnell wie bislang kein anderes Elektroauto. Selbst den Porsche Taycan stellt der Koreaner in den Schatten. So haben wir beim Selbstversuch über 236kW Ladeleistung erreicht.

In einer Viertelstunde lädt der EV6 245 Kilometer Reichweite

Kia EV6 AWD GT-Line
Mit bis zu 239kW Leistung hat der EV6 im Test nachgeladen - Kia

Bemerkenswert ist dabei vor allem, dass der EV6 sehr lange mit konstant hoher Leistung lädt. Denn mehr als blosse Spitzenwerte zählt am Ende die Konstanz an der Ladesäule. Mit 180kW bei 60% und 160kW bei 80% markiert der Kia EV6 AWD GT-Line einen neuen Laderekord in der nau-Redaktion.

Die Preise sind deutlich unterhalb von Porsche, Tesla und Mercedes

Dabei bleibt der EV6 preislich auf dem Boden. Die einzigen Modelle, die ihm technisch nahe kommen, kosten mehr als doppelt soviel. Denn der Einstieg beginnt bereits bei CHF 49‘950. Der Kia EV6 AWD GT-Line kommt auf mindestens CHF 66‘950.

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