Corona-Impfstoffe im Vergleich
Biontech, Astrazeneca, Sputnik: Die Liste der Corona-Impfstoffe wird immer länger. Kein Wunder fällt es vielen schwer, den Durchblick zu behalten.
Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz sind derzeit drei Impfstoffe zugelassen.
- Der nicht unumstrittene Impfstoff von AstraZeneca hat noch keine Zulassung.
- mRNA-Impfstoffe, wie diejenigen von BioNtech/Pfizer und Moderna, sind noch ganz neu.
Mittlerweile ist deutlich, dass lediglich umfassende Impfprogramme zu einer Herdenimmunität gegenüber dem Coronavirus führen können.
Ohne diese ist keine Rückkehr zur Normalität möglich. Die Schweiz hat bislang drei verschiedenen Impfstoffen die Zulassung erteilt.
BioNtech/Pfizer und Moderna: die mRNA-Wunderwaffe
mRNA steht für «messenger Ribonukleinsäure» oder Boten-RNA. Dies ist gewissermassen der Bauplan für jedes Protein im menschlichen Körper.
In den neuartigen mRNA-Impfstoffen ist der Bauplan für das sogenannte Spikeprotein des Coronavirus enthalten. Dieses stachelförmige Protein ragt aus dem Virus heraus und dockt an die menschlichen Zellen an. So beginnt die Infektion.
Durch die Impfung wird ein nachgebautes Spikeprotein in den Körper injiziert, das jedoch keine vermehrungsfähigen Viren enthält. Die menschlichen Zellen erkennen das Protein jedoch als Fremdkörper und starten eine Immunreaktion. Diese verhindert dann auch das Andocken der echten Viren.
Johnson & Johnson und AstraZeneca: Vektorbasiert
Neben den beiden mRNA-Impfstoffen von BioNtech/Pfizer und Moderna hat Swissmedic dem vektorbasierten Impfstoff von Johnson & Johnson die Zulassung erteilt. Bei AstraZeneca steht diese noch aus.
Bei diesem Prinzip wird das Spikeprotein des Coronavirus mithilfe eines nicht mehr vermehrungsfähigen Vektorvirus in den Körper transportiert.
Das Vektorvirus wird vom Körper abgebaut, während das eingeschmuggelte Spikeprotein die Immunreaktion auslöst. Ein Vorteil dieser Impfstoffe ist die einfache Lagerung bei Kühlschranktemperaturen.
mRNA-Impfstoffe müssen in Spezialkühlschränken bei minus 80 Grad gelagert werden. Der neue Impfstoff von Johnson & Johnson hat daneben den Vorteil, dass er nur einmal gegeben werden muss.
Weitere Impfstoffe in der Zulassungsphase
Schon jetzt hat die Schweiz einen Vertrag über 5 Millionen Impfdosen des deutschen Herstellers Curevac abgeschlossen. Dabei handelt es sich ebenfalls um einen mRNA-Impfstoff, der sich zur Zeit noch in der Testphase befindet.
Ebenfalls in der letzten Testphase befindet sich der proteinbasierte Impfstoff von Novavax aus den USA. Bei diesem werden die Spikeproteine künstlich hergestellt und geimpft.
Während in der EU das Interesse am russischen Impfstoff Sputnik V wächst, hat die Schweiz bisher keine Verhandlungen darüber geführt.
Nach anfänglicher Skepsis ist jedoch mittlerweile erwiesen, dass der vektorbasierte Impfstoff ebenso sicher und wirksam ist, wie die mRNA-Impfstoffe von Moderna und BioNtech.