Das sollten Sie bei Migräne unbedingt vermeiden
Sie leiden unter Migräne? Wer zu viele Schmerzmittel gegen Kopfschmerz nimmt, kann dadurch eine zusätzliche Erkrankung auslösen. Die Krankheit hat einen Namen.
Das Wichtigste in Kürze
- Menschen, die unter Migräne leiden, greifen häufig zu Schmerzmitteln.
- Wer dabei bisweilen die Dosis erhöht, läuft Gefahr, in eine Schmerzspirale zu geraten.
- Diese heisst: «Medication Overuse Headache» oder Medikamentenübergebrauchskopfschmerz.
Migräne belastet den Alltag und raubt so Lebensqualität. Daher greifen die meisten Betroffenen zu Schmerzmitteln, erhöhen bisweilen auch die Dosis. Und geraten so unter Umständen in eine Schmerzspirale.
Denn bei einem Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln kann es bei Menschen mit chronischen Kopfschmerzen oder Migräne zu einer weiteren Kopfschmerzerkrankung kommen:
Dem «Medication Overuse Headache» (MOH), zu Deutsch Medikamentenübergebrauchskopfschmerz. Man verschlimmert also mit dem vermeintlichen Hilfsmittel die Schmerzen.
Noch wenig Bewusstsein für MOH auch bei Ärzten
Die Krankheitslast der Betroffenen sei oft sehr gross, dennoch sei das Bewusstsein für die Problematik sowohl bei ihnen als auch bei Ärzten oft noch nicht ausreichend.
Bei der Einnahme von Triptanen entwickelt sich MOH häufiger und schneller als bei sogenannten Nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR), zu denen etwa Ibuprofen zählt.
Besonders problematisch sind opiathaltige Schmerzmittel, da sie zusätzlich abhängig machen könnten.
Frauen sind eher betroffen
Für die Diagnose werden die Einnahme von Medikamenten und der wiederkehrende Kopfschmerz betrachtet. Zum Beispiel indem die Betroffenen einen Kopfschmerzkalender führen, ausserdem mit neurologischen Untersuchungen.
Von MOH wird den Angaben zufolge ausgegangen, wenn Betroffene von Migräne oder Spannungskopfschmerzen mehr als drei Monate lang an mindestens 15 Tagen pro Monat Schmerzen empfinden, die mit Schmerz- oder Migränemedikamenten behandelt werden.
Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Zu den Risikofaktoren zählen zudem psychiatrische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen, Abhängigkeiten wie Rauchen sowie die Einnahme von Medikamenten gegen Schlafstörungen oder Beruhigungsmitteln.