Distorsion – Eine Verstauchung kann jeden treffen
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Distorsion werden die Gelenke über Gebühr strapaziert.
- Verstauchungen betreffen meist das Sprunggelenk.
- Eine Sonderform der Verstauchung ist das Schleudertrauma.
Mal eben die Treppe überhastet heruntergelaufen, weil der Pöstler klingelt und falsch auf dem Fussgelenk gelandet: Der Schmerz ist riesig und bald schwillt das Gelenk enorm an.
Ein klassischer Fall von Distorsion, wie sie vor allem im Alltag auftritt. Wird eine Verstauchung nicht richtig behandelt, kann sich daraus ein dauerhafter Schaden des Gelenks entwickeln.
Verdrehung der Gelenke
Bei einer Distorsion werden die Bänder oder Gelenkkapseln über ihren gewohnten Radius hinaus verdreht. Besser bekannt ist diese Verletzung als Verstauchung oder Bänderdehnung.
In schweren Fällen können die Bänder auch (ein-)reissen. Dann ist von einem Bänderriss die Rede.
Der Volksmund spricht vom Umknicken und es ist schnell geschehen: Beim Stolpern auf der Treppe, über eine Bordsteinkante oder auch einfach auf unebenem Gelände.
Richtige Behandlung unverzichtbar
Eine Distorsion ist keine schwerwiegende Verletzung, darf aber nicht ignoriert werden. Ansonsten kann sich daraus eine chronische Instabilität der Bänder entwickelt, die zu häufigem Umknicken führt.
Am besten ist es, das geschwollene Fussgelenk zu kühlen und ruhig zu stellen. Ist die Verletzung beim Sport aufgetreten, zum Beispiel beim Jogging, sollten Sie auf keinen Fall weitermachen.
Brechen Sie Ihr Training ab und kehren Sie schnellstmöglich nach Hause zurück. Sind Sie weit von zu Hause entfernt, sollten Sie sich idealerweise abholen lassen.
Bei stärkeren Schmerzen sollte unbedingt der Arzt aufgesucht werden. Dieser muss prüfen, ob möglicherweise ein Bänderriss oder sogar ein Knochenbruch vorliegt.
Die ärztliche Diagnose erfolgt dann in der Regel mit Hilfe einer Röntgenaufnahme.
Sonderform Schleudertrauma
Distorsionen betreffen häufig aber nicht ausschliesslich das Sprunggelenk. Auch das Kniegelenk kann betroffen sein, ein Handgelenk oder ein einzelner Finger.
Dies ist häufig beim sogenannten Skidaumen der Fall, wenn ein Daumen beim Sturz auf der Skipiste durch den weggerissenen Skistock umknickt.
Bei Verkehrsunfällen kommt es häufiger zu einer Distorsion der Halswirbelsäule, besser bekannt als Schleudertrauma. Dieses macht sich mit Schwindel und Kopfschmerzen bemerkbar.
Der Arzt wird die Halswirbelsäule in diesem Fall mit einer Nackenkrause ruhigstellen, damit die Bänder heilen können.
Verstauchungen vorbeugen? Immer mit der Ruhe
Zur Distorsion kommt es häufig durch übertriebene Eile oder Achtlosigkeit. Der beste Weg zur Vorbeugung ist darum, sich in Ruhe fortzubewegen und auf den Boden zu achten.
Sie werden Bordsteinkanten nicht so schnell übersehen, wenn Ihr Blick nicht ständig auf dem Smartphone ruht.