Homöopathie: Geschichte der Wirksamkeitsstudien
Die Homöopathie wird in der wissenschaftlichen Gemeinschaft kontrovers diskutiert. Doch diese Wirksamkeitsstudien änderten die Ansichten der Wissenschaftler.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kochsalzversuch war der erste Doppelblindtest in der Geschichte der Homöopathie.
- Fritz Donner brachte den «Donner-Report» 1950 heraus.
- Joseph Kleijnen führte die ersten Metaanalysen zur Homöopathie durch.
Experten im 19. Jahrhundert bezeichneten Homöopathie als einen Modetrend des Unsinnigen. Ein Konflikt zwischen konventionellen Ärzten und alternativen Heilern führte 1835 zum bahnbrechenden «Nürnberger Kochsalzversuch». Der erste Doppelblindtest in der Geschichte der Medizin.
Der Nürnberger Kochsalzversuche
Bereits im Jahr 1835 veröffentlichte der Theologe und Redakteur George Löhner einen Test. Er wurde in Nürnberg (D) von Apothekern, Ärzten und anderen Honoratioren durchgeführt.
In diesem Test wurde die Wirkung einer homöopathischen Kochsalzlösung an einer Gruppe von freiwilligen, gesunden Probanden untersucht. Von diesen 55 Personen bemerkten 42 keine ungewöhnlichen Effekte.
Die Kommission kam zu dem Schluss, dass keine Wirkung durch die Potenzierung festgestellt werden konnte. Während homöopathische Zeitschriften mit heftiger Kritik darauf reagierten.
Der komplette Nürnberger Kochsalzversuch ist beispielsweise auf der Webseite der OTH Regensburg einzusehen.
Der «Donner-Report»
Der «Donner-Report» ist eine bedeutende Veröffentlichung in der Geschichte der Homöopathie. Er wurde nach dem österreichischen Arzt und Homöopathen Fritz Donner benannt.
Der «Donner-Report» ist als Originaltext im Homöopathie-Archiv des Instituts für Geschichte der Medizin der Robert Bosch Stiftung verfügbar.
Der «Donner-Report» wurde 1950 veröffentlicht und umfasste seine Forschungsergebnisse über die homöopathische Behandlung. In diesem Bericht beschrieb er die Behandlung von Krankheiten wie Typhus, Meningitis und Lungenentzündung mit homöopathischen Arzneimitteln.
Der «Donner-Report» fand internationale Anerkennung und trug dazu bei, das Interesse an der Homöopathie in der medizinischen Gemeinschaft zu wecken. Der Bericht wurde jedoch auch von einigen Kritikern kontrovers diskutiert.
Erste Metaanalysen zur Homöopathie
Der niederländische Epidemiologe Joseph Kleijnen führte die ersten Metaanalysen zur Homöopathie durch. In den 1980er Jahren veröffentlichte er eine wegweisende Studie. In dieser analysierte er die Ergebnisse mehrerer homöopathischer Studien und fasste diese zusammen.
Seine Arbeit mit dem Titel «Clinical Trials of Homoeopathy» wurde 1981 veröffentlicht. Er war eine der ersten Metaanalysen in der Homöopathie-Forschung. Sie sind heute noch in der «National Library of Medicine» einzusehen.
Kleijnen kam anhand der verfügbaren klinischen Studien zu dem Schluss: Er gibt statistisch signifikante Beweise für die Wirksamkeit der Homöopathie.
Diese frühe Metaanalyse hat das wissenschaftliche Interesse an Homöopathie gesteigert und weitere Forschung in diesem Bereich angeregt. Trotz positiver Ergebnisse wurde die Studie von Kritikern angezweifelt.
Der Grund: die Qualität der verfügbaren Studien war zu diesem Zeitpunkt unterschiedlich. Zudem wiesen sie einige methodische Einschränkungen auf.