Das Wichtigste in Kürze
- Die Homöopathie wurde Ende des 18. Jahrhunderts von Samuel Hahnemann entwickelt.
- Homöopathische Arzneien können bei diversen Beschwerden helfen.
- Es gibt C- und D-Potenz bei der Homöopathie.
Die Homöopathie ist eine Methode der Naturheilkunde, die auf Ähnlichkeitsprinzipien basiert. Homöopathische Mittel sollen Krankheiten lindern oder heilen, indem sie den Symptomen der Erkrankung ähneln. Homöopathie wird seit mehr als 200 Jahren angewendet und ist in vielen Ländern weit verbreitet.
Was ist Homöopathie?
Die Homöopathie, auch bekannt als homöopathische Medizin, ist ein medizinisches System, das Ende des 18. Jahrhunderts von Samuel Hahnemann entwickelt wurde.
Sie basiert auf seiner Theorie «Gleiches heilt Gleiches». Das heisst, eine Substanz, die bestimmte Symptome hervorruft, kann auch zur Behandlung derselben Symptome verwendet werden.
Wie wirkt Homöopathie?
«Gleiches heilt Gleiches» bedeutet: Eine Substanz, die bei gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, kann zur Behandlung bei einem kranken Menschen eingesetzt werden.
Homöopathen glauben, dass Krankheiten durch Ungleichgewichte in der Lebensenergie des Körpers verursacht werden. Zudem, dass homöopathische Mittel dieses Gleichgewicht wiederherstellen können.
Für diese Behauptungen gibt es keine wissenschaftlichen Beweise und die Homöopathie gilt als Pseudowissenschaft.
Wie entstand die klassische Homöopathie?
Samuel Hahnemann hatte 1790, während er Übersetzungsarbeiten des schottischen Arztes William Cullen durchführte, etwas bemerkt. Cullen hatte zur Heilung von Malaria die Chinarinde in Erwägung gezogen.
Hahnemann zweifelte und verabreichte sich selbst kleine Dosen der Chinarinde. Für den gesunden Menschen entstanden fast die gleichen Symptome wie für den Erkrankten.
Viele Jahre lang verfolgte Hahnemann diese Hypothese in Experimenten. Er stützte seine Vermutungen in Selbstversuchen und erschuf hunderte von Extrakten und Tinkturen.
Für Hahnemann war klar: «Similia similibus curentur» – Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt.
Was macht ein Homöopath?
Homöopathen behandeln Patienten mit stark verdünnten Präparaten. Diese sollen bei gesunden Menschen Symptome hervorrufen, die denen der behandelten Person ähnlich sind. Homöopathen glauben, dass diese Präparate, wenn sie auf diese Weise verwendet werden, die körpereigene Heilungsreaktion anregen können.
Homöopathen verwenden eine Vielzahl verschiedener Techniken zur Zubereitung ihrer Heilmittel. Die gebräuchlichste Methode besteht darin, eine Substanz wiederholt zu verdünnen und zu schütteln, um eine sogenannte «potenzierte» Lösung herzustellen.
Die Homöopathen glauben, dass dieses Verfahren die Wirksamkeit des Mittels erhöht und die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen verringert.
Wie entstehen homöopathische Mittel und woher kommen sie?
Homöopathische Mittel werden aus einer Vielzahl von natürlichen Substanzen hergestellt, die in der Regel Pflanzen-, Tier- oder Mineralienbestandteile enthalten. Diese Substanzen werden in Wasser oder Alkohol gelöst und dann geschüttelt, um die homöopathische Arznei zu erzeugen.
Homöopathische Arzneien werden entweder oral in Form von Tabletten oder Globuli (kleine Kügelchen) eingenommen. Äusserlich können sie als Salbe oder Tropfen aufgetragen oder als Injektion verabreicht werden.
Homöopathische Arzneien sollten immer von einem Homöopathen verschrieben werden, der die richtige Arznei für den Patienten auswählt. Es gibt jedoch auch eine Reihe homöopathischer Arzneimittel, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind.
Wobei kann die Homöopathie helfen?
Homöopathie ist eine sanfte, nebenwirkungsarme Behandlungsmethode, die für Menschen aller Altersgruppen geeignet ist.
Homöopathische Arzneien können bei einer Vielzahl von Gesundheitsproblemen eingesetzt werden, darunter Allergien, Erkältungen und Verdauungsbeschwerden. Aber auch bei Schlafstörungen, nervöser Anspannung, Stress sowie Menstruationsbeschwerden.
Homöopathische Arzneien können bei chronischen oder schweren Erkrankungen wie Asthma, Morbus Crohn und Depressionen Anwendung finden.
C- und D-Potenz bei der Homöopathie
Der Unterschied zwischen den beiden Potenzen besteht darin, dass C-Potenzen stärker verdünnt sind als D-Potenzen. Das bedeutet, dass C-Potenzen stärker potenziert sind und eine stärkere Wirkung auf den Körper haben als D-Potenzen.
Darüber hinaus wird angenommen, dass C-Potenzen eine stärkere Wirkung auf körperliche Symptome haben. Während D-Potenzen eine stärkere Wirkung auf seelische und emotionale Symptome haben.
Obwohl C-Potenzen und D-Potenzen bei der Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen eingesetzt werden, können sie auch in Kombination verwendet werden. In manchen Fällen wird ein Patient zunächst mit einer C-Potenz behandelt. Im Anschluss dann, je nachdem, wie er oder sie auf die Behandlung reagiert, auf eine D-Potenz umgestellt.
Kritik an der Homöopathie
Die Homöopathie ist eine umstrittene Anwendung, die Kritik erfährt. Die Grenzen der Homöopathie sind unklar und es gibt bei einigen Kritikern Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Anwendung.
Wie in mehreren Studien von National Library of Medicine dargestellt, gibt es oft keine Wirkung von homöopathischen Mitteln.
2002 erklärte das auch Edzard Ernst in seiner Studie. Für ihn gäbe es keinen verlässlichen Nachweis für eine Wirkung von Homöopathie über den Placeboeffekt hinaus.