Sonnenallergie – Wenn die Sonne krank macht
Eine Sonnenallergie ist nicht mit einem normalen Sonnenbrand zu verwechseln. Es handelt es sich um eine chronische aber behandelbare Störung der Haut.
Das Wichtigste in Kürze
- Die offizielle Bezeichnung für Sonnenallergie ist polymorphe Lichtdermatose (PLD).
- Verursacht wird sie durch eine Überempfindlichkeit gegenüber UV-Licht.
- Vollständig heilbar ist die Sonnenallergie nicht.
Der Begriff Sonnenallergie hat sich im Volksmund etabliert. Dabei handelt es sich bei der polymorphen Lichtdermatose nicht um eine allergische Reaktion.
Die Haut reagiert überempfindlich auf die UV-Strahlen des Sonnenlichtes. Dadurch kommt es meist zu einem Ausschlag, der an eine typische Kontaktallergie erinnert.
Schutzmechanismus der Haut fehlt
Wenn Sonnenstrahlen auf die Haut treffen, bildet sie normalerweise das Hautpigment Melanin. Die Haut färbt sich dadurch bräunlich und sorgt so für die im Westen begehrte Sonnenbräune.
Bei vielen Menschen fehlt dieser natürliche Schutzmechanismus jedoch. Weil sich die Haut nicht mit zusätzlichem Melanin schützen kann, kommt es zu Rötungen, Quaddeln und Blasen.
Überdurchschnittlich häufig sind Kinder und junge Frauen betroffen. Bei Kindern ist die natürliche Schutzfunktion einfach noch nicht weit entwickelt.
Warum erwachsene Menschen eine PLD entwickeln, ist noch nicht eindeutig geklärt.
Es kann dazu kommen, wenn die Haut über einen langen Zeitraum kaum der Sonne ausgesetzt war, zum Beispiel bei einer beruflichen Tätigkeit in den Abend- und Nachtstunden.
Symptome erkennen
Tritt die Sonnenallergie erstmals auf, wird sie schnell mit anderen allergischen Reaktionen oder mit einem Sonnenbrand verwechselt.
Ob es sich um eine PLD handelt, kann leicht festgestellt werden, indem die betroffenen Stellen mit Kleidung und Sonnenschutzcreme geschützt werden.
Bilden sich die Rötungen dann zurück und treten bei einem erneuten Kontakt mit der Sonne auf, liegt eine Sonnenallergie vor.
Die Bezeichnung polymorphe Lichtdermatose weist darauf hin, dass unterschiedliche Symptome auftreten können.
Bei manchen Menschen kommt es vor allem zu Hautrötungen, bei anderen zu Quaddeln oder Blasen. Manchmal wechseln sie sogar ab.
Diagnosestellung beim Hautarzt
Besteht Verdacht auf eine Sonnenallergie, ist der Hautarzt der beste Ansprechpartner. Er wird die betroffenen Stellen untersuchen und kann einen speziellen Hauttest durchführen.
Dabei wird die Haut bewusst UV-Strahlung ausgesetzt, um zu sehen, ob sie reagiert.
Eine direkte Heilung für die Überempfindlichkeit gibt es nicht. Es kann jedoch ratsam sein, die Haut an das Sonnenlicht zu gewöhnen und so gewissermassen abzuhärten.
Viele Menschen vermeiden die Sonne aus Angst vor den Symptomen ganz, wodurch die Empfindlichkeit noch steigt. Besser ist es, die Haut nach und nach längerer Zeit der Sonne auszusetzen.
Gemeint sind damit mehrere Minuten pro Tag und nicht dreistündiges Sonnenbaden am Strand.
Körperbedeckende Kleidung tragen
Ansonsten ist es ratsam, die schädlichen UV-Strahlen möglichst von der Haut fern zu halten. Empfehlenswert ist körperbedeckende Kleidung, die besonders anfällige Stellen wie das Dekolleté schützt.
Ein breitkrempiger Hut hält Sonnenstrahlen vom Gesicht fern.
Sollte es bereits zu Rötungen und Bläschen gekommen sein, kann der Hautarzt eine entzündungshemmende Crème verordnen.
Nicht alle Rötungen sind eine Sonnenallergie
Es gibt tatsächlich eine Photoallergie, bei der das Immunsystem überreagiert. Das UV-Licht ist dabei nur der Auslöser der Reaktion auf eine andere Substanz.
Dabei kann es sich um Stoffe, Medikamente oder sogar um einen Inhaltsstoff der Sonnencrème handeln.
Die Photoallergie ist wiederum nicht mit der Phototoxizität zu verwechseln. Dabei reagiert das Sonnenlicht direkt mit einem bestimmten Stoff im Körper. Ein bekanntes Beispiel sind bestimmte Antibiotika und andere Medikamente.
Eine weitere Form der PLD ist die Mallorca-Akne. Dabei bilden sich Pickel und Pusteln, die an eine Akne erinnern. Meist sind junge Menschen mit fettiger Haut betroffen.
Auch hier gilt: Das Sonnenlicht vermeiden und die Haut möglichst mit Kleidung und Sonnencrème schützen.