Thrombose – Gefährliche Blutgerinnsel
Thrombosen können überall im Körper auftreten. Besonders häufig sind Blutgerinnsel in den Beinen, die zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führen können.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombus).
- Der Pfropfen behindert den Blutkreislauf und kann schwere Folgen haben.
- Ein gesunder Lebensstil ist die beste Vorbeugung.
Damit das Blut problemlos in den Adern zirkulieren kann, müssen diese frei von Behinderungen sein. Bildet geronnenes Blut einen Pfropfen, stoppt der Blutkreislauf und kann so einen Herzinfarkt oder Schlaganfall verursachen.
Genauso gefährlich ist es, wenn sich der Pfropfen löst und beispielsweise in die Lunge gespült wird.
Wenn die Blutgerinnung zum Problem wird
Die Blutgerinnung ist einer der wichtigsten Schutzmechanismen des Körpers. Bei einer offenen Wunde beginnt das Blut schon bald zu verklumpen und die Blutung stoppt. Würde dies nicht geschehen, wäre jede leichte Schnittwunde eine tödliche Gefahr.
Allerdings kann die Blutgerinnung in den Gefässen zum Problem werden und den lebenswichtigen Blutkreislauf behindern. In diesem Fall spricht die Medizin von einem Thrombus, beziehungsweise einer Thrombose. Die Ursachen sind vielfältig.
Daneben kann der Blutfluss aus verschiedenen Gründen verlangsamt werden, wodurch der Blutfluss verdickt. Ein bekanntes Beispiel ist das lange beengte Sitzen in Flugzeugen und Bussen, wenn die Beine zur Reglosigkeit verdammt sind.
Auch Krampfadern und durch Gips oder Verbände ruhig gestellte Gliedmassen können Thrombosen begünstigen.
Symptome früh erkennen
Generell können Thrombosen sowohl in den Arterien (die das Blut vom Herzen weg transportieren) und in den Venen (die das Blut zum Herzen zurück transportieren) auftreten. Die arterielle Thrombose macht sich meist plötzlich durch belastungsabhängigen Schmerz bemerkbar.
Bei früher Behandlung kann die Funktionsfähigkeit der Arterie wieder problemlos hergestellt werden. Wird die Durchblutungsstörung jedoch nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann die Thrombose einen Herzinfarkt oder Schlaganfall hervorrufen.
Venöse Thrombosen treten vor allem in den Beinen auf. Der Blutkreislauf hat es hier besonders schwer, das Blut aufwärts zum Herzen zu transportieren. Vor allem Menschen, die täglich viel Zeit auf den Beinen verbringen, sind gefährdet.
Gefahr droht durch die tiefe Beinvenenthrombose
Typische Symptome für eine venöse Thrombose sind Schweregefühle im betroffenen Bein und Schwellungen. Ziehende Schmerzen erinnern an Muskelkater. Sind die oberflächlichen Adern betroffen, sehen Patienten meist bläulich verfärbte Adern in der Haut.
Sind tief im Bein liegende Venen betroffen, ist die Thrombose nicht sichtbar. Dies macht diese Variante umso gefährlicher.
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sich der unentdeckte Blutpfropfen löst und über die Blutgefässe zur Lunge transportiert wird.
Hier löst er eine Lungenembolie aus. Diese macht sich durch plötzliche Atemnot, Husten und Brustschmerzen bemerkbar. Im schlimmsten Fall kann es zum Herzversagen und Tod kommen.
Mehr Bewegung und Gewichtsreduktion
Zu den grössten Risiken neben der genetischen Veranlagung gehören die üblichen Verdächtigen des modernen westlichen Lebensstils: Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel.
Wer zu Thrombosen neigt, sollte also auf ein gesundes Gewicht und tägliche Bewegung achten. Ganz wichtig ist die tägliche Entlastung der Beine. Dazu gehören zum Beispiel das Hochlegen, Massagen und Entspannungsbäder.
Die regelmässige Einnahme hormoneller Verhütungsmittel wie der Pille kann das Thrombose-Risiko bei Frauen erhöhen. Kommen andere Risikofaktoren wie Übergewicht und genetische Veranlagung hinzu, sollten betroffene Frauen den Wechsel auf ein anderes Verhütungsmittel in Erwägung ziehen.
Langstreckenflüge nicht so gefährlich wie gerne behauptet
Die Berichterstattung lässt manchmal glauben, dass jeder Langstreckenflug mit einem Todesrisiko durch Thrombosen behaftet ist. Dies lässt sich jedoch statistisch nicht belegen.
Andere Studien ermittelten höhere Inzidenzen (27 von 964 Passagieren), zählten jedoch asymptomatische Thrombosen mit. Wichtig ist vor allem, nicht stundenlang reglos mit angewinkelten Beinen zu sitzen.
Wer regelmässig die Sitzhaltung ändert, die Beine ausstreckt oder mit den Füssen wippt, hält den Blutkreisauf in Schwung.
Die Sinusthrombose als Schreckgespenst der Corona-Impfung
Nachdem die Impfungen gegen Covid-19 in Schwung kamen, mehrten sich Meldungen von sogenannten Sinusvenenthrombosen. Dabei handelt es sich um ein Blutgerinnsel in einer der Sinusvenen im Gehirn, die Blut zurück zum Herzen transportieren.
Klassische Ursachen von Thrombosen wie Übergewicht, Reglosigkeit oder die Einnahme der Pille spielen hier keine Rolle. Warum es zu dieser Immunreaktion kommt, ist derzeit natürlich Gegenstand intensiver Forschungen. Anders als die Berichterstattung vermuten lässt, sind auch Männer betroffen.
Allerdings sollte auch hier das Verhältnis im Auge behalten lassen: In Deutschland traten 63 Fälle einer SVT nach über 4,77 Millionen Impfungen mit Vaxzevria (dem AstraZeneca-Impfstoff) auf.