Was ist die Ursache grauer Haare?
Der eine hat mit 70 noch schwarze Haare, der andere ist mit 30 schon fast grau. Doch die Gene sind nur einer von verschiedenen Gründen dafür.
Das Wichtigste in Kürze
- Statistisch setzt das Ergrauen der Haarpracht am häufigsten in den Dreissigern ein.
- Männer werden früher Grau als Frauen.
- Stressreduktion kann den Prozess des Ergrauens rückgängig machen.
So mancher Mann wirkt erst attraktiv, wenn die grauen Schläfen kommen. Sehen Sie sich nur George Clooney an.
Doch wenn die grauen Haare viel zu früh kommen, ist dies für viele Menschen eher ein Ärgernis als ein Grund zum Jubeln.
Allerdings können hinter dem Ergrauen verschiedene Ursachen stecken. Und in manchen Fällen lässt es sich sogar teilweise wieder rückgängig machen.
Ansonsten bleibt nur noch der Griff zum Haarfärbemittel.
Warum werden die Haare grau?
In jüngeren Haaren produziert der Körper ausreichende Mengen Eumelanin in den Haarwurzeln. Dieses Pigment bestimmt zusammen mit dem Phäomelanin die Haarfarbe.
Eumelanin dominiert bei dunklen Haaren, Phäomelanin bei roten und blonden Haaren.
Mit zunehmenden Alter lässt die Zellaktivität des Körpers nach, wodurch die Melanozyten weniger Melanin aus der Aminosäure Tyrosin bilden.
Gelangt weniger Melanin in die Haarwurzeln, werden die Haare quasi farblos – also grau bis weiss.
Frühes Ergrauen kann organische Ursachen haben
Werden die Haare schon vor dem 30sten Lebensjahr grau, kann es sich um eine Hormonstörung oder einen Vitaminmangel durch falsche Ernährung handeln.
Es lohnt sich, das Gespräch mit einem Arzt zu suchen und diese Ursachen zu erforschen.
Eine spanische Studie will ausserdem erkannt haben, dass frühe graue Haare möglicherweise auf kardiovaskuläre Erkrankungen hindeuten können.
Bei 545 Probanden mittleren Alters zeigte sich, dass bei Männern, die mindestens zur Hälfte ergraut waren, auch ein erhöhtes Risiko für Arterienverkalkung bestand.
Bei stressbedingten grauen Haaren ist eine Umkehr möglich
Lange Zeit galt es als Klischee, dass starker Stress zu grauen Haaren führen sollte. Doch zwei Studien haben das Phänomen wissenschaftlich bestätigt.
In Harvard beobachteten Forscher die Ausschüttung des Stresshormons Noradrenalin durch den Sympathikus, eines der Hauptnervensysteme.
Durch die Ausschüttung von Noradrenalin erschöpften sich die Reserven der melaninproduzierenden Zellen schneller. Hält der Stress über einen längeren Zeitraum an, fehlen den Haarfollikeln das Melanin zur Einfärbung der Haare und sie werden grau.
Die gute Nachricht lieferte die Columbia University gleich nach: Bei rechtzeitiger Entspannung und dem richtigen Umgang mit Stress, lässt sich das Ergrauen noch aufhalten.
Die Reserven füllen sich wieder und die Haare wachsen zumindest noch eine Weile in der normalen Farbe nach.