Supplements: Das sind die häufigsten Mangelerscheinungen
Ein Nährstoffmangel in der Schweiz ist selten, aber nicht ausgeschlossen. Vor allem ältere Menschen sind davon betroffen. Supplements können helfen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Am häufigsten liegt in der Schweiz ein Vitamin-D-Mangel vor.
- Veganerinnen und Veganer sind besonders häufig betroffen.
Im Prinzip ist es möglich, einen Nährstoffmangel mit ausgewogener Kost und allgemein gesundem Verhalten selbst zu vermeiden. Allerdings klingt dies in der Theorie einfacher, als es in der Praxis tatsächlich ist. Falsche Ernährungsgewohnheiten lassen sich möglicherweise noch ändern, doch anderen Problemen steht der Mensch relativ hilflos gegenüber.
Supplements: Vitamin-D-Mangel am häufigsten
Die grosse europaweit durchgeführte ODIN-Studie brachte es ans Tageslicht: Rund 13 Prozent aller Europäerinnen und Europäer sind von einem ausgeprägten Vitamin-D-Mangel betroffen.
Die Zahlen steigen dabei vom Mittelmeer ausgehend rasant an, je weiter nördlich ein Land liegt. Dies liegt daran, dass der Körper Vitamin D nur dann bilden kann, wenn ausreichendes Sonnenlicht direkt auf die Haut fällt.
In der Schweiz sind laut Eidgenössische Ernährungskommission (EEK) bis zu 34 Prozent der erwachsenen Bevölkerung betroffen. Sie weisen einen Vitamin-D-Spiegel von unter 38 nmol/l auf.
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Der Grenzwert für eine adäquate Versorgung mit Vitamin D liegt dagegen bei 50 nmol/l. Während der Wintermonate steht die Sonne einfach zu tief, um die Bildung von Vitamin D anzuregen.
Dazu kommt manchmal noch das Verhalten der Menschen selbst: Immer mehr Menschen verlassen die eigenen vier Wände nur selten und kommen daher kaum mit direktem Sonnenlicht in Berührung. Auch die komplette Verhüllung der Haut, sei es aus übertriebener gesundheitlicher Vorsorge oder aus dogmatischen Gründen, trägt zum Vitamin-D-Mangel bei. Mit der Hilfe von Supplements lässt sich der Vitamin-Mangel bekämpfen.
Vitamin B12-Mangel
Ein teilweise selbstgemachter Nährstoffmangel ist der Vitamin-B12-Mangel. Studien des St. Anna Hospitals zufolge weisen in der Schweiz 21 bis 41 Prozent der Erwachsenen einen Vitamin-B12-Mangel auf. Bei älteren Menschen liegen oft Resorptionsstörungen vor, das heisst, der Körper kann Vitamin B12 nicht richtig verwerten.
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Vitamin B12 wird vor allem über Fleisch, Fisch und Milchprodukte aufgenommen. Beim vollständigen Verzicht auf diese Nahrungsmittelgruppen kommt es darum schnell zu entsprechenden Mangelerscheinungen. Veganerinnen und Veganer sollte daher unbedingt Supplements verwenden.
Kalzium für die Knochen
Kalzium ist ein Mineralstoff, der vor allem für die Knochengesundheit eine wichtige Rolle spielt. Er steckt überwiegend in Milch und Milchprodukten. Allerdings deckt nur jeder zweite Mitteleuropäer seinen Bedarf über die Ernährung. Supplements können dann helfen, den Bedarf zu decken.
Betroffen sind wiederum vor allem Veganerinnen und Veganer. Diese verzichten auf Milchprodukte. Aber auch Leistungssportler und Menschen, die viel Alkohol und Koffein konsumieren.
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Dazu geht Kalziummangel leider Hand in Hand mit Vitamin-D-Mangel: Vitamin D fördert die Aufnahme von Kalzium aus dem Dünndarm in die Knochen. Bei einem Mangel an Vitamin D findet also eine unzureichende Verwertung statt.
Eisenmangel
Von Eisenmangel sind vor allem Frauen betroffen, die jeden Monat durch die Menstruation grössere Mengen Blut verlieren. Zu den klassischen Symptomen gehören Blässe, Abgeschlagenheit und schnelles Ermüden. In schwereren Fällen ist von Blutarmut (Anämie) die Rede.
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In der Regel lässt sich ein Eisenmangel gut durch die richtige Ernährung ausgleichen. Wichtige Lieferanten sind unter anderem rotes Fleisch, Hülsenfrüchte, Nüsse und Gemüse.
Da Vitamin C die Aufnahme von Eisen fördert, ist es sinnvoll, frisch gepresste Zitrussäfte dazu zu trinken. Frauen, die die empfohlene Tagesdosis von 15 Milligramm auf diese Art nicht erreichen, können auch zu Supplements greifen.
Sonderfall Jod
Jodmangel führt dazu, dass die Schilddrüse weniger Hormone bildet. Dies kann bei Kindern zu Wachstumsverzögerungen und neurologischen Entwicklungsstörungen führen.
Das offensichtlichste Symptom bei Erwachsenen ist die Kropfbildung. Die Schweiz war 1922 eines der ersten Länder, die zur Bekämpfung des allgemeinen Jodmangels im Land jodiertes Salz einführte.
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Dieses ist heute laut Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BFL) mit 51 Prozent Anteil der wichtigste Jodlieferant in der Schweiz. Dahinter folgen mit grossem Abstand Milchprodukte (26 Prozent).
Allerdings ist jodiertes Salz in der Schweiz anderes als in anderen Ländern nicht verpflichtend. Es hat einen Anteil von 80 Prozent am Markt. Doch noch immer greifen viele Menschen bewusst zu nicht jodiertem Salz und riskieren so einen Mangel.