Wie gut sind eigentlich Zitrusfrüchte im Winter?
Zitrusfrüchte haben Vitamin C? Das stimmt. Weisskohl aber auch. Und Sanddorn übertrifft sogar die Zitrone. Nau.ch stellt Ihnen regionale Immun-Booster vor.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Winter braucht unser Körper Vitamin C, um sich gegen Infekte noch besser zu wappnen.
- Zitrusfrüchte wie Zitronen und Orangen sind als beste Vitaminlieferanten bekannt.
- Regionales Obst und Gemüse kann aber mindestens das Gleiche, eine Beere sogar noch mehr!
Draussen liegen Eis und Schnee, so richtig hell will es am Vormittag nicht werden, aber trotzdem greifen Sie zum späten Zmorge nicht in den Ofen, sondern in den Kühlschrank – und holen den Mango-Ananas-Mix für Ihr Müsli raus.
Und klar: Wenn die Sonne schon nicht von selbst rauskommt, möchte man wenigstens leuchtendes Gelb auf dem Teller sehen. Und dass diese Früchte reich an Vitaminen sind, die wir im Winter besonders brauchen – hallo Immunsystem! –, haben wir immer wieder gehört.
Andererseits geht die Tendenz zu regionaler Ernährung. Und da passen Kiwis aus Neuseeland und Ananas aus Costa Rica Anfang Februar einfach nicht rein. Gibt es Alternativen?
Weisskohl siegt über die Zitrone
Ja, auch Gemüse hat Vitamine. Kohlsorten zum Beispiel punkten. Grün- und Rosenkohl enthalten roh mehr als 100 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm, Weisskohl nur halb so viel – kann aber mit Zitronen locker mithalten.
Zum Vergleich: Eine durchschnittliche Zitrone (circa 58 Gramm) enthält etwa 44,5 Milligramm Vitamin C. Das entspricht ungefähr 77 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm Zitrone.
Apropos Weisskohl: Haltbar gemacht wird er zum Sauerkraut. Mit etwa 15 bis 20 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm ein wichtiger Vitaminlieferant im europäischen Winter – warum nicht in der Energiekrise sich solch altbewährter Konservierungsmethoden erinnern?
Platz eins der regionalen Vitamin-C-Top-Ten: Sanddorn
Einige heimische Obstsorten haben einen weitaus grösseren Vitamin-C-Anteil als Zitrusfrüchte. Auf Platz eins ist ungeschlagen Sanddorn, die leuchtend orangefarbenen und extrem sauren und robusten Beeren, die nicht nur an der Nordsee, sondern auch auf Schweizer Biohöfen wachsen.
Sie kommen gern als dickflüssiger Saft, als Marmelade oder gleich als Likör auf den Markt. Halten Sie sich fest: Sanddornbeeren enthalten im Durchschnitt etwa 450 bis 800 Milligram Vitamin C pro 100 Gramm, also bis zu mehr als das Zehnfache von Zitronen.
Hier kann man Gesundheit wirklich mit nur drei Löffeln täglich essen – und ganz ohne klima- und sozialschädliche Importe aus Übersee!
Ein Stück chinesische Weisheit
Übrigens: Wer sich schon mal mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) beschäftigt hat, kennt die Einordnung von Lebensmitteln in fünf energetische Kategorien. Zitrusfrüchte zählen nach der TCM zu den sogenannten «kühlenden» Nahrungsmitteln.
Und da einem im Winter ohnehin eher kalt ist, ist nach TCM, vereinfacht gesagt, eine Ernährung mit wärmenden Lebensmitteln eher zu empfehlen.
Zum Beispiel statt Obst aus dem Kühlschrank also eher ein feiner Körnerbrei mit Trockenfrüchten samt Sanddornvitaminen.
Lust aufs Ausprobieren? Ein bisschen dunkle, kalte Jahreszeit bleibt Ihnen gerade noch ...