Vitamin D: EU erlaubt UV-Behandlung von Insektenpulver in Lebensmitteln
Eine neue EU-Regelung zur Vitamin-D-Anreicherung von Insektenpulver sorgt für Aufsehen in der Lebensmittelindustrie und bei Ernährungsexperten.
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Die Europäische Union hat eine bahnbrechende Entscheidung getroffen, die die Verwendung von Vitamin D in Lebensmitteln revolutionieren könnte. Wie die «Stuttgarter Zeitung» berichtet, hat die EU die UV-Behandlung von Insektenpulver in Lebensmitteln erlaubt, um den Vitamin-D-Gehalt zu erhöhen.
Diese Neuerung eröffnet völlig neue Möglichkeiten für die Lebensmittelindustrie. Insektenpulver, das bisher hauptsächlich als proteinreiche Alternative zu herkömmlichen Nahrungsmitteln galt, kann nun auch als Vitamin-D-Quelle dienen.
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Experten sehen darin eine vielversprechende Entwicklung. Eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung sei schliesslich in jedem Lebensalter wichtig.
Vitamin-D-Mangel weit verbreitet
Die Entscheidung der EU kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Vitamin-D-Mangel in der Bevölkerung weit verbreitet ist. Schätzungen zufolge sind über 80 Prozent der Menschen nicht optimal mit Vitamin D versorgt.
Dies ist besonders besorgniserregend, da Vitamin D für viele Körperfunktionen essentiell ist. Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel geht mit einem erhöhten Risiko für verschiedene Krankheiten einher.
Die UV-Behandlung von Insektenpulver könnte eine innovative Lösung für dieses Problem darstellen. Sie ermöglicht es, Lebensmittel auf natürliche Weise mit Vitamin D anzureichern.
Kontroverse um Supplementierung
Trotz der neuen EU-Regelung bleibt die Vitamin-D-Supplementierung ein kontroverses Thema. Wie «Asklepios» berichtet, raten Experten von einer Eigendosierung mit freiverkäuflichen Produkten ab.
Stattdessen empfehlen sie, den Vitamin-D-Spiegel ärztlich bestimmen zu lassen. Nur so kann eine angemessene und sichere Dosierung gewährleistet werden.
Vorsicht vor Nahrungsergänzungsmitteln
Vorsichtig sollten Sie im Umgang mit Vitamin-D-Präparaten sein, denn eine Überdosierung kann gesundheitliche Risiken bergen. Langfristige Einnahme hochdosierter Präparate kann zu einer Vitamin-D-Vergiftung führen.
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Eine Überdosierung erhöht den Calciumspiegel im Blut, was zu Hypercalcämie führen kann. Symptome wie Müdigkeit, Muskelschwäche, Übelkeit und Herzrhythmusstörungen können auftreten.
Bei älteren Menschen kann eine zu hohe Dosierung die Knochendichte verringern und das Sturzrisiko erhöhen. Zudem kommt es bei Herzkranken häufig zu einer Verschlechterung der Herzfunktion.
Mehr Vitamin D: Der natürliche Weg
Die wichtigste Quelle für Vitamin D ist Sonnenlicht, das die Eigenproduktion in der Haut anregt. Experten empfehlen, sich täglich 5 bis 25 Minuten mit unbedeckten Körperteilen der Sonne auszusetzen.
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Vitamin-D-reiche Lebensmittel wie fetter Fisch, Eigelb und angereicherte Margarine können die Aufnahme ergänzen. Ob mehr Menschen zukünftig dann auch von insektenbasierten, mit Vitamin D angereicherten Lebensmitteln Gebrauch machen, ist fraglich.
Insekten als Lebensmittel
Insekten sind proteinreich, nachhaltig und könnten zur Lösung globaler Ernährungsprobleme beitragen.
Dennoch bleiben viele Menschen skeptisch gegenüber Insekten als Lebensmittel. Kulturelle Barrieren und Ekelgefühle hindern viele daran, Insekten zu probieren.
Die Lebensmittelindustrie arbeitet an innovativen Produkten, um Insekten schmackhafter zu machen. Pulver und Extrakte könnten den Einstieg in den Massenmarkt erleichtern.