Kennedy Jr. zu Masernfälle: Betroffene sollen Vitamin A nehmen
Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. sorgt mit widersprüchlichen Aussagen zum Masernausbruch in Texas für Aufsehen. Die Zahl der Fälle steigt weiter an.

In den südlichen USA breitet sich eine Masernepidemie aus. Besonders betroffen sind die Bundesstaaten Texas und New Mexico, wo die Zahl der Erkrankten auf etwa 300 angestiegen ist.
Allein in Texas wurden 259 Fälle gemeldet, von denen 34 Personen im Krankenhaus behandelt werden mussten. Der Ausbruch begann Ende Januar in der ländlichen Gemeinde Gaines County im Westen von Texas.
Von dort aus breitete sich die Krankheit auch auf das benachbarte New Mexico aus. US-Gesunheitsminister Robert F. Kennedy Jr. emphielt gegen die Masernfälle dubiose Heilmethoden.
Umstrittene Äusserungen von Kennedy Jr. zu Masernfälle
US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., der in der Vergangenheit als Impfskeptiker bekannt wurde, sorgte mit widersprüchlichen Aussagen für Aufsehen. In mehreren Interviews betonte er einerseits die Bedeutung von Schutzimpfungen, bezeichnete diese aber gleichzeitig als persönliche Entscheidung.

In einem Interview mit Fox News behauptete Kennedy, Impfungen hätten Nebenwirkungen und könnten sogar tödlich sein. Zudem verwies er auf Vitamin A und Lebertran als mögliche Heilmittel gegen die Masernfälle.
Impfskepsis als Ursache
Die meisten der Erkrankten waren nicht gegen Masern geimpft. Wie «Der Spiegel» berichtet, war im Februar bereits ein ungeimpftes Kind in Texas an den Folgen einer Maserninfektion gestorben.
Experten sehen einen Zusammenhang zwischen dem Ausbruch und den seit der COVID-19-Pandemie weltweit sinkenden Impfquoten. In den USA liegt die Durchimpfungsrate für Kleinkinder in vielen Bundesstaaten unter dem Schwellenwert von 95 Prozent.
Doch dieser wäre zum Schutz vor den Masernausbrüchen erforderlich.
Weltweite Bedrohung durch Masern
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass im Jahr 2023 weltweit etwa 10,3 Millionen Menschen an Masern erkrankten und 107'500 daran starben.
Die Situation in den USA verschärft sich zunehmend. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Masernfälle fast doppelt so hoch wie im Jahr 2023.
Dieser Trend setzt sich offenbar auch 2025 fort, wie der aktuelle Ausbruch in Texas und New Mexico zeigt.