Vitamin D: Öko-Test deckt Mängel in Präparaten auf
Öko-Test untersucht Vitamin-D-Produkte und stellt gravierende Probleme fest. Viele Präparate fallen durch, nur wenige überzeugen die Tester.
Öko-Test hat kürzlich 23 Vitamin-D3-Präparate unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Die meisten Produkte schneiden schlecht ab.
Nur zwei erhalten die Bestnote «sehr gut»: die Dekristol 1000 I.E. Vitamin D3, Tabletten und die Vitamin D3 Hevert Tabletten 1000 I.E.
Vitamin D meist zu hoch dosiert
Der Hauptkritikpunkt: Viele Präparate sind überdosiert. Die «Frankfurter Rundschau» berichtet, dass 15 der getesteten Produkte deutlich zu viel Vitamin D enthalten.
Besonders auffällig waren die Vigantolvit Vitamin D3 Öl Tropfen von Procter&Gamble. Sie empfehlen eine Tagesdosis von 100 Mikrogramm – fünfmal mehr als vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfohlen.
Gesundheitsrisiken durch Überdosierung
Eine dauerhafte Überdosierung kann problematisch sein, denn der Körper speichert Vitamin D. Dies kann laut «Merkur» zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und Kopfschmerzen führen.
In schweren Fällen sind Hyperkalzämie, Nierenschäden, Herzrhythmusstörungen und sogar Nierenversagen möglich.
Das BfR rät, eigenständig nur Präparate mit maximal 20 Mikrogramm pro Tag einzunehmen. Das entspricht 800 internationalen Einheiten.
Kritische Inhaltsstoffe
Neben der Überdosierung bemängelt Öko-Test auch problematische Zusatzstoffe. «Utopia» berichtet von Gelier- und Verdickungsmitteln wie Carrageen und Carboxymethylcellulose, die negative Auswirkungen auf die Darmgesundheit haben können.
Auch Phosphatverbindungen und der Süssstoff Sucralose stehen in der Kritik. Sie könnten laut Öko-Test Nieren bzw. das Herz-Kreislauf-System schädigen.
Vitamin D ist wichtig
Trotz der kritischen Ergebnisse betonen Experten die Wichtigkeit von Vitamin D. Es fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat aus dem Darm und unterstützt die Knochenmineralisierung.
Zudem stärkt es die Muskelkraft und verbessert die Koordinationsfähigkeit. Vitamin D spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Immunsystems und der Abwehr von Krankheitserregern.
Das Vitamin trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei und kann Depressionen sowie chronische Müdigkeit mindern.
Vitamin D und Covid-19
Einige Studien deuten auf einen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Status und Covid-19-Verläufen hin. «SWR Kultur» berichtet von Indizien, dass ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel schwere Verläufe verhindern könnte.
Die Studienlage ist jedoch umstritten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sah Anfang 2021 keinen Beleg für eine schützende Wirkung bei Covid-19.
So tanken Sie Vitamin D
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) empfiehlt, sich zwei- bis dreimal wöchentlich etwa zwölf Minuten im Sonnenlicht aufzuhalten. Dabei sollten Gesicht, Hände und Teile von Armen und Beinen unbedeckt sein.
Die Haut produziert unter Einwirkung von UV-B-Strahlung bis zu 90 Prozent des benötigten Vitamin D. Im Sommer reichen für hellhäutige Menschen 10 Minuten Mittagssonne, für dunkelhäutige 20-60 Minuten.
Fettreiche Fische wie Hering, Lachs und Makrele sind besonders gute Vitamin-D-Quellen. Auch Eigelb, Leber, angereicherte Margarine und Pilze wie Steinpilze oder Pfifferlinge enthalten nennenswerte Mengen.