Finanzen: Darum sollten Ehepaare auch getrennte Konten haben
Wer verheiratet ist, teilt alles – vermeintlich. Warum das bei den Finanzen und Konten anders sein sollte, erklärt ein Experte.
Das Wichtigste in Kürze
- Getrennte Bankkonten sind auch nach einer Hochzeit noch wichtig.
- Finanz-Experte Fabio Marchesin erklärt, warum das so ist.
Man ist verheiratet, also teilt man auch die Finanzen und Konten miteinander. So die weit verbreitete Meinung in der Gesellschaft.
Doch ganz so einfach ist es nicht, sagt Finanzexperte Fabio Marchesin. Das gemeinsame Führen nur eines einzigen Kontos kann gar sehr gefährlich sein.
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Jahrelang bekommen Sie und Ihr Ehepartner Ihre Löhne auf ein gemeinsames Konto. Sie bezahlen sämtliche Rechnungen von diesem Konto. Trotzdem schaffen Sie es, über die Zeit einen Betrag zu sparen – sagen wir 80'000 Franken.
Dann sterben Sie plötzlich und unerwartet. Die Bank wird anschliessend das gemeinsame Konto sperren. Warum?
«Das gemeinsame Konto wird eingefroren, bis das Erbe und die Finanzen geregelt sind. Die Hälfte auf dem Konto gehört nämlich dem Verstorbenen. Das heisst, die Hälfte der Hälfte gehört den Kindern», so Marchesin. Dieses Einfrieren kann relativ lange dauern – während sich die Rechnungen und Mahnungen weiter stapeln.
Besser also: «Ein gemeinsames Konto, ein Konto auf den Namen der Frau und ein Konto auf den Namen des Mannes.» Auf den jeweiligen Konti auf einen Namen wäre dann jeweils ein Notgroschen für mehrere Monate. «Mit einem eigenen Konto kommen Sie also vorerst über die Runden, bis die ganze Bürokratie abgeschlossen ist», so Marchesin.