Finanzen: So lernen Kinder den richtigen Umgang mit Geld
Kinder können sich schon früh spielerisch mit Finanzen beschäftigen. Hier sind die wichtigsten Tipps für den Nachwuchs.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Mehrheit der Eltern findet es wichtig, dass Kinder den Umgang mit Geld lernen.
- Viele Kinder in der Schweiz erhalten deshalb auch schon mit 5 Jahren Taschengeld.
Wer als erwachsene Person die eigenen Finanzen gut im Griff hat, hat den Umgang mit Geld meist schon früh gelernt. Wie eine Schweizer Taschengeld-Studie der Credit Suisse zeigt, ist das vielen hiesigen Eltern auch wichtig.
Vor allem bei Haushalten mit geringem Einkommen von unter 50'000 Franken pro Jahr ist dies der Fall. Hier nannten 89 Prozent den Umgang mit Geld als wichtiges oder sehr wichtigstes Erziehungsziel. Bei den sehr wohlhabenden Haushalten mit über 200'000 Franken waren es immerhin noch 81 Prozent.
Taschengeld in der Schweiz
Taschengeld ist dann auch das wichtigste Mittel, um Kindern den richtigen Umgang mit Geld beizubringen. Sie lernen dadurch, ihre Finanzen einzuteilen und beispielsweise auf grössere Dinge zu sparen. Selbst Fünfjährige erhalten schon fünf Franken pro Monat. Mit zehn Jahren steigt die Summe dann im Schnitt auf 14 Franken und mit 14 Jahren auf 48 Franken.
Dabei knüpfen die wenigsten Eltern das Taschengeld direkt an Bedingungen. Kinder lernen also noch nicht, dass sie für das Geld eine Leistung erbringen müssen. Allerdings sagten auch zwei Drittel der Eltern, dass die Kinder im Haushalt mithelfen müssen.
Verschiedene Kässeli
Da kann es durchaus sinnvoll sein, bestimmte Ämtli mit finanzieller Belohnung zu verknüpfen. Dies ist vor allem bei Sonderaufgaben wie dem Rasenmähen im Sommer der Fall. Das Kind lernt so, dass sich Engagement auszahlt und Fleiss zu zusätzlichem Verdienst führt.
Hilfreich dabei sind verschiedene Sparmöglichkeiten. Ein Sparschwein, in dem eine grössere Summe für einen bestimmten Kauf angespart wird. Auch zusätzliche Verdienste durch Ämtli können separat gespart werden. So lernt das Kind schon früh, seine Finanzen zu verwalten.
Spiele rund um die Finanzen
Der grosse Klassiker beim Spielen mit Geld ist natürlich Monopoly. Hier gibt es mittlerweile auch einfachere Junior-Editionen für den Nachwuchs. Das Kind lernt beim Spiel gleich doppelt: Zum einen übt es sich im Kopfrechnen beim Umgang mit den verschiedenen Geldscheinen und Bezahlungen. Zum anderen sieht es, wie Einnahmen und Ausgaben funktionieren und es am besten haushaltet.
Ebenfalls beliebt ist der sogenannte Kinderladen: Kinder lernen hier auf spielerische Weise das Einkaufen und Verkaufen. Meist handelt es sich dabei um Imitate regulärer Produkte. Sie können Ihr Kind jedoch auch anleiten, echte Lebensmittel zu kaufen.
Dann daraus etwas zu backen und das Endprodukt im Lädeli anzubieten – mit Ihrer Hilfe versteht sich. Besitzen Sie einen grossen Garten, kann es Obst pflücken oder Gemüse ernten und dies spielerisch verkaufen.
Debitkarten und Twint
Mit zunehmendem Alter werden digitale Finanzen immer wichtiger: Kinder möchten bei Computerspielen digitale Einkäufe tätigen oder unterwegs mit Freundinnen und Freunden per Twint auf dem eigenen Smartphone zahlen. Je nach Reife des Kindes ist dies bereits mit zwölf oder 13 Jahren möglich.
Wichtig: Schützen Sie die eigentlichen Ersparnisse des Kindes im Sparschwein oder auf einem separaten Konto. Geben Sie ihm lediglich die Vollmacht über ein Übungskonto, das mit geringen Beträgen gefüttert wird.
Zahlen Sie zum Beispiel das halbe Taschengeld darauf ein. Mit dem Guthaben kann das Kind dann online einkaufen oder per Twint im Laden zahlen. So lernt es, Ausgaben zu kontrollieren.
Mit 15 oder 16 Jahren ist es dann bereit, sich mit Themen wie der Börse oder Krypto auseinanderzusetzen. Lassen Sie Ihren Teenager hier ruhig einmal Geld in den Sand setzen: So lernt er, später mit grösseren Summen vorsichtiger zu sein.