Finanzen: Die schönsten Finanz-Anlagen für die Festtage

Auch bei den Finanzen darfs mal extravagant sein. Kunst, Wein und Edelsteine punkten als Weihnachtsgeschenke – und bescheren teilweise mehr Rendite als Aktien.

Edelstein
Kunst, Wein und Edelsteine sind bei Superreichen seit Jahrhunderten beliebt, sagt nau.ch-Finanzexperte Stephan Lehmann-Maldonado. - Depositphotos

Das Wichtigste in Kürze

  • Kunst ist nicht nur gut fürs Gemüt, sondern oft auch fürs Portemonnaie.
  • Junge Spitzenweine bergen Potenzial für Wertzuwachs.
  • Mit Edelsteinen lassen sich die Finanzen einfach transportieren.

Caspar, Melchior und Balthasar, die Weisen aus dem Morgenland, liessen sich an den ersten Weihnachten vor 2000 Jahren nicht lumpen. Sie schenkten Jesus zur Geburt Gold, Weihrauch und Myrrhe – damals Luxusgüter.

Welche Luxusgüter sind noch heute eine Investition wert?

1. Kunst – besser als Gold?

Vor sieben Jahren blätterte ein Kunstfreund aus dem arabischen Raum für den «Salvador Mundi» satte 450 Millionen Dollar hin. Das Jesus-Gemälde soll Leonardo da Vinci gepinselt haben (manche bezweifeln es).

Kunstwerk
Kunstwerke können über die Jahre massiv an Wert gewinnen. - Depositphotos

Das ist ein Extremfall, aber kein Einzelfall. Wie der Deloitte Art & Finance Report 2023 berichtet, steigt der Anteil von Kunst, Schmuck, Oldtimern und edlen Spirituosen in den Portfolios der Superreichen. Je nachdem macht er ein Zehntel des Vermögens aus.

Wer in den letzten 20 Jahren in die Werke der Top-100-Kunststars investiert hat, konnte sich nicht nur über eine emotionale Dividende freuen. Von 2000 bis 2022 legte der Artprice 100-Index um 9,2 Prozent zu. Damit liess er den weltweiten Aktienindex S&P 500 (plus 5,5 Prozent) alt aussehen. Selbst Gold glänzte über diese Periode hinweg weniger hell (plus 8,6 Prozent).

2. Wein – lukrative Tropfen?

Auch Châteaus & Co. passen hervorragend in die Weihnachtszeit, zumal Jesus einst Wasser in Wein verwandelte. Doch wie stehen die Chancen, am Heiligen Abend mit den Grosseltern ein flüssiges Vermögen zu kredenzen?

Leider nicht gut. Die meisten wertvollen Säfte lagern in sicheren Weinkellern – wenn nicht gerade eine Flasche Romanée Conti, Jahrgang 1945, für 558'000 Dollar versteigert wird, wie es vor sechs Jahren geschehen ist. Wer auf einen Wertzuwachs hofft, kauft besser einen jungen Tropfen eines renommierten Weinhauses.

Wein
Hochwertiger Wein eignet sich als Wertanlage. - Depositphotos

Insgesamt haben Spitzenweine in den letzten zehn Jahre um über 140 Prozent zugelegt, gemäss dem Knight Frank Luxury Investment Index. Bekömmlicher für die Finanzen war nur Whiskey: mit einem Plus von 280 Prozent. Eine Flasche Macallan Adami 1926 wechselte letztes Jahr für 2,7 Millionen Dollar die Hand.

Dass die Preise für Hochprozentiges zwischendurch abschifften, lässt sich nach einem Schluck davon verschmerzen.

3. Edelsteine – schnell steinreich?

«Mit einem Edelstein in der Tasche kannst du jederzeit ein Vermögen transportieren», rieten Privatbankiers ihren Kunden traditionell in Bella Italia. Nicht nur, weil man dort die schönen Seiten des Lebens zu geniessen weiss.

Saphir
Edelsteine wie Saphir haben einen hohen Wert. - Depositphotos

Das Motto «Diamonds are forever» ist jedem James-Bond-Fans ein Begriff. Weniger bekannt ist, dass auch bunte Edelsteine wie Saphir, Rubin und Smaragd in den letzten Jahrzehnten schillerten.

Seit 1995 haben sich die Preise für naturfarbene, unbehandelte Edelsteine verdreifacht, wie der Edelstein-Investment-Experte Dr. Thomas Schröck («Investieren in Edelsteine») schreibt. Wer einen solchen Stein geschenkt bekam, verdiente mit also mehr als mit Aktien und Gold.

Auch wenn Normalsterblichen die Finanzen für solche Investments fehlen: Kunst, Wein und Edelsteine bewegen sich oft gegenläufig zu den Börsen und Bitcoins. Zumindest theoretisch können sie ein Portfolio stabilisieren.

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Zum Autor

Stephan Lehmann-Maldonado hat schon als Kind Münzen gesammelt und sich während seines Wirtschaftsstudiums an der Universität Zürich auf Banking und Finance spezialisiert. Parallel dazu, schrieb er bereits für Wirtschaftsmedien, unterrichtete als Handelslehrer und vertiefte sein Wissen in der Bankpraxis. Heute führt er eine Agentur für klare Kommunikation – und freut sich, wenn sich auch die Finanzbranche damit anfreunden kann.

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