Finanzen: Pensionskasse versus Säule 3a bei Selbstständigkeit
Welches ist die beste Altersvorsorge für Selbstständige? Als Lösung bietet sich die Pensionskasse oder die Säule 3a. Nau.ch erklärt alles rund um die Finanzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Als Selbstständigerwerbender kommt eine Einzahlung in die 2. Säule oder Säule 3a in Frage.
- Die beiden Lösungen bieten jedoch eine unterschiedliche Risikoabsicherung.
- Finanzexperte Fabio Marchesin erläutert seinen Standpunkt zu diesem Thema.
Wer sicherstellen möchte, dass er nach der Pensionierung zusätzlich Geld erhält, kann die 1. und 2. Säule durch eine 3. Säule ergänzen.
Egal, ob bei einer Bank oder einer Versicherung, die Beiträge können jährlich von den Steuern abgezogen werden.
Bei Einzahlungen in die Säule 3a wird zwischen Personen ohne Versicherung bei Vorsorgeeinrichtung und solchen, die Beiträge an die 2. Säule errichten, unterschieden. Jeder, der ein AHV-pflichtiges Einkommen hat, darf in die Säule 3a einzahlen.
Während bei Angestellten der jährliche Maximalbetrag bei 7056 Franken liegt, dürfen Selbstständigerwerbende ohne 2. Säule zwanzig Prozent des Einkommens einzahlen. Das Maximum liegt hierbei bei 35'280 Franken.
Pensionskasse oder Säule 3a als Selbstständigerwerbender
Die Frage ist, ob man als Selbstständigerwerbender eine Einzahlung in die grosse Säule 3a oder in die Pensionskasse wählt. Experte in Finanzen Fabio Marchesin hat hierbei eine Antwort: «Wenn Sie eine Familie mit Kindern haben, ist es in den meisten Fällen richtig, die Pensionskasse zu wählen. Haben Sie keine Familie, macht die grosse Säule 3a mehr Sinn, da sie flexibler ist.»
Das beinhalten die Kosten einer 3a-Säule
Die Eröffnung einer reinen Kontolösung kostet den Selbstständigerwerbenden nichts.
Wer sein Geld auf einem Wertschriftendepot anstatt auf einem grossen 3a Konto deponieren möchte, muss mit Kosten rechnen. Die 2. Säule beinhaltet Verwaltungskosten und auch Risikoprämien. Als Selbstständigerwerbender muss man für die Prämien selbst aufkommen.
Experte in Finanzen, Fabio Marchesin, erklärt: «Sie können Ihr Geld statt auf ein grosses 3a-Konto auch in ein Wertschriftendepot investieren. In Zeiten von VIAC und Frankly kann das natürlich extrem interessant sein. Und auch günstig – nicht gratis, aber günstig.
Bei diesen Anbietern entscheidest du auch selbst, wie viel Prozent deines Geldes du in Aktien investieren willst. Bei der Pensionskasse bestimmt das der Anbieter selbst. Dazu kommt, dass diese Kassen und Sammelstiftungen gewisse Vorschriften haben, wie sie das Geld investieren müssen. Leider geht dabei viel Rendite verloren.»
Ein Nachteil ist die Risikoabsicherung
Der Nachteil der 3a-Säule gegenüber der 2. Säule ist, dass einige Punkte nicht versichert sind. Ihre Lebenserwartung spielt bei der Pensionskasse keine Rolle.
Sie kriegen monatlich ihre Rente. Bei Invalidität erhalten Sie monatlich eine Invalidenrente und im Todesfall sind die Finanzen von Partner und Kind abgesichert.
Entscheiden Sie sich für die Säule 3a, müssen Sie wissen, dass folgende Risiken nicht abgedeckt sind: Beispielsweise die Erwerbsunfähigkeitsrente – sie ist vergleichbar mit der Invalidenrente der Pensionskasse. Allerdings wird diese nur bis zur Pensionierung oder bis zum Vertragsende ausbezahlt.
Im Todesfall sind die Finanzen der Familie bei der 3a-Säule schlechter gestellt
Experte in Finanzen, Fabio Marchesin, erklärt zum Todesfallrisiko: «Im Todesfall wir eine Summe bezahlt, die weder eine Partnerrente noch eine Waisenrente ist. Je nach Einkommen, das Sie erzielt haben, müsste diese Todesfallsumme extrem hoch sein, damit Ihre Familie genügend abgesichert ist.
Sie können in der Säule 3a auch nur eine Erwerbsunfähigkeitsrente und ein Todesfallkapital versichern, ohne zu sparen. Dann haben Sie aber keine Prämienbefreiung mehr versichert und es spart niemand für Sie weiter im Fall der Fälle.
Schliessen Sie die Versicherung mit sparen ab, sind Sie in der Anlagestrategie eingeschränkt. Sie sind verpflichtet, die Versicherung jedes Jahr zu zahlen.»