Finanzen: So stabil ist Gold und Silber wirklich
Gold und Silber dienen heute nicht mehr aktiv als Währung, doch sie sind für viele Menschen als Investition ein wichtiger Bestandteil ihrer Finanzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Gold und Silber waren früher ein bedeutendes Zahlungsmittel.
- Vor allem Gold gilt nach wie vor als wichtige Wertanlage.
Schon im Mittelalter dienten die beiden Edelmetalle als Zahlungsmittel im internationalen Warenverkehr. Das europäische Interesse an der Kolonialisierung der Welt war vor allem der Gier nach Edelmetall geschuldet. Es liess die Kolonialmächte reich werden.
Die Geschichte von Gold als Währungsmittel
1844 führte die Bank of England den sogenannten Goldstandard ein, der bis heute die Grundlage moderner Finanzen bildet. Dahinter steht das Versprechen, jede Banknote zu einem festen Wechselkurs gegen Gold zu tauschen. Ein Staat konnte nur so viele Banknoten ausgeben, wie er Goldreserven im Tresor hatte.
Seit 1971 gilt stattdessen ein System flexibler Wechselkurse zwischen den Währungen der Welt. Während Gold nur noch als Edelmetall gehandelt wird. Der Goldpreis wird täglich neu von britischen und schweizerischen Banken für die Welt festgelegt.
Dennoch besitzen die Länder weiterhin hohe Goldreserven zur Stabilisierung ihrer Finanzen. Die Schweizerische Nationalbank besitzt beispielsweise laut «Statista» Gold im Wert von 56 Milliarden Franken.
Die Goldbarren werden in einem Bunker im Berner Oberland sicher aufbewahrt.
Die Vorteile: Auf lange Sicht steigt der Goldpreis
Gold und in geringerem Ausmass Silber sind seit jeher eine beliebte Krisenwährung. Auch wenn Inflation das Papiergeld entwertet und die Aktienmärkte abstützen, bleiben Edelmetalle relativ stabil.
Auf lange Sicht steigt vor allem der Goldpreis kontinuierlich, da Gold nur in begrenzter Menge als Rohstoff vorhanden ist. Und wo die Nachfrage hoch ist, da steigt auch der Preis.
Dies unterscheidet Gold beispielsweise von den aktuell gehypten Kryptowährungen, die theoretisch in beliebigen Mengen geschürft werden können.
Die Zahlen belegen die Entwicklung des Goldpreises: Anfang 2005 kostet ein Kilogramm Gold etwa 16'000 Franken. 2022 übersprang er nach dem Überfall auf die Ukraine erstmals die Marke von 60'000 Franken.
Finanzen: Goldanlage für Kleinanleger
Experten raten privaten Anlegern dazu, ihre Finanzen zu diversifizieren. Gold und andere Edelmetalle sollten dabei etwa 10 bis 15 Prozent der Anlage ausmachen.
Für Kleinanleger lohnt sich darum eher, den Goldpreis für eine Feinunze Gold zu betrachten. Eine Feinunze sind exakt 31,1034768 Gramm.
Laut «finanzen.ch» lag der Preis 2005 in der Schweiz noch bei etwa 500 Franken für eine Feinunze. Um dann vor allem im Zug der folgenden Finanzkrisen in die Höhe zu schnellen. 2013 übersprang er erstmals die Marke von 1600 Franken, um dann wieder auf 1100 Franken abzustürzen.
Mit der Covid-Krise schnellte er erneut in die Höhe und überschritt erstmals die Marke von 1800 Franken. Aktuell liegt er bei etwa 1700 Franken.
Wer vor 20 Jahren drei Goldbarren (Feinunze) für 1500 Franken kaufte, hat heute einen Gegenwert von knapp 5100 Franken.
Silber erreichte kein ganz so beeindruckendes Wachstum. Doch auch hier stieg der Preis von 11 Franken im Jahr 2005 auf aktuell (Juli 2023) 21 Franken pro Feinunze.